Die moderne Spielart des Punk-Rocks hat ein zeitloses Level erklommen. Dass es auf diesem nicht zwangsläufig um wohlige Selbstverwaltung gehen muss, belegen STAND UP STACY mit ihrem Albumerstling „The Magnificent You“. Denn die Münchner bemühen sich bei ihrer Version des melodischen Trotz-Soundtracks um eine Vielseitigkeit, die Einflüsse von Pop bis Alternative zulässt, ohne die hergebrachte Basis zu vernachlässigen. Das Intro ihrer zwölf Tracks starken Debüt-Langrille sorgt mit Echolot und Pathos zunächst für Stirnrunzeln. Doch bereits das folgende „Something to Believe“ zerstreut die anfänglichen Zweifel in alle Winde.
Das Quartett präsentiert Punk mit Herz und sattem Vorwärtsdrall. Das unterstreichen die stattlichen Hits „Touch the Sky“ und „A Freak Like Me“ in der Folge mit sympathischem Nachhall, ehe mit „What’s Fighting For“ ein kalkulierter Feuerzeug-Schwenker mit spürbarem Brit-Einschlag in die Waagschale geworfen wird. Natürlich kommt eine Platte wie „The Magnificent You“ nicht ohne „Das klingt doch wie…“-Momente aus. Die reichen von SUM 41 über BLINK-182 bis hin zu emotionsbetonten Klängen der Marke MY CHEMICAL ROMANCE. Bereits das macht deutlich, dass hier nicht zwingend die kleinen Bühnen ins Visier genommen werden.
Dafür stehen auch Nummern wie das vermehrt ins Rockige strebende „Open Your Eyes“, das wiederum mit starkem Refrain punktet, oder das experimentelle „Supussy“. Dass STAND UP STACY ihren Weg gehen werden, sollte angesichts des professionellen Gesamtbildes niemand ernsthaft in Zweifel ziehen. Zumal auch hymnische Songs wie „Letting Go“ und „Sir, You Have a Problem“ souverän zünden. Ein weiteres Highlight bildet auf der Zielgeraden das von Schreigesang begleitete „Tell Me It’s Alright“, das zugleich den textlichen Anspruch der Jungs untermauert. Und mit „Homecoming“ muss zum Abschluss von „The Magnificent You“ auch nicht auf die obligatorische Quotenballade verzichtet werden. Freunde des zeitlos modernen Punk-Rocks mit Stadion-Ambiente sollten mehr als zufrieden sein.
Wertung: (7,5 / 10)