Auf einen Sound ließen sich SHADES APART nie festnageln. Sicher, die Basis wird seit jeher von Punk geprägt, nur erfuhr das Drumherum über die Jahre eine unterschiedliche Gewichtung. War es in der Frühphase vorrangig der Alternative, folgte der wachsenden Anlehnung an den Genre-Klassiker ALL letztlich die Öffnung für Einflüsse aus den Bereichen Rock und sogar Pop. Die 1999er-Single „Valentine“ sorgte für die Anknüpfung an den Mainstream, der ebenfalls vom Album „Eyewitness“ stammende Song „Stranger By the Day“ schaffte es auf den Soundtrack der Erfolgskomödie „American Pie“.
Der große Durchbruch blieb jedoch aus. Davon losgelöst erfolgte 2003 die Auflösung. Sie währte bis 2012. Bis zu einem weiteren Langspieler, dem insgesamt siebten, sollten aber weitere acht Jahre vergehen. Der, „Eternal Echo“ betitelt, knüpft stilistisch an die Phase vor der Schaffenspause an. Das Eröffnungsstück „So What Now“ trägt ungeachtet des mittleren Tempobereichs der punkigen Grundierung Rechnung (selbiges gilt für „Thread“, „Aurora“ und „Souls and Soldiers“) und lädt durch melodische Breite und gesteigerten Mitsing-Faktor zum munteren Mitwippen ein. Das folgende „Only Light“ kehrt, wie auch „95“, „Counting Down“ oder „Dark Side of Life“, die (mitunter poppig) rockige Seite des Trios hervor.
Das Tempo bleibt vornehmlich gedrosselt, wodurch die US-Ostküstler aber manch hymnischen Moment merklich süffisanter ausdehnen (siehe etwa „Dark Valley Lake“). Auf die charakteristische Schwermut ihrer Musik muss dabei keineswegs verzichtet werden. Es bleibt durchweg spürbar, dass SHADES APART ein möglichst breites Publikum ansprechen wollen. Dass die damit verbundene Radiotauglichkeit auf Kosten der früheren Rotzigkeit (und Dynamik) geht, war schon bei „Eyewitness“ und dem Folgealbum „Sonic Boom“ (2001) auffällig. Damit wird „Eternal Echo“ zum gelungenen Comeback-Album. Nur sollte man kein allzu großes Überraschungspotential erwarten.
Wertung: (6,5 / 10)