Überraschungen sind schön. Meistens jedenfalls. Im Falle von PENTIMENTO ist die Überraschung auf jeden Fall gelungen. Ein etwas ungewohnter Name und ein Albumcover, welches ganz anders aussieht, als der Inhalt sich anhört. Willkommen Vorurteile, geht bitte zum Teufel!
Denn PENTIMENTO aus Buffalo, New York spielen melodischen Indie-Punk der Marke POLAR BEAR CLUB und liegen damit eben weit neben allen Erwartungen. Gut so möchte man nachschieben. Erste Schweißtropfen bilden sich nach einem Zustand kurzer Überraschung bereits beim Opener „Unless“. Melodisch und eingängig zieht der Song seine Runden, wird von dezent rauem Gesang flankiert und mutiert durch weitere Kehlen plötzlich zur kleinen Hymne. Wo der Opener noch offensichtlich dem Punkrock entstammt, entspringt die folgende Midtempo-Nummer „Circles“ bedächtigeren, alternativeren Regionen.
Natürlich muss man auch sagen, das ihr erster Langspieler im Vergleich nicht so viel anders klingt. Wohl aber wissen PENTIMENTO das Ergebnis abwechslungsreich und vor allem mitreißend zu gestalten. „Conscience (Consequence)“ und „No One Lets You Know“ laden kraftvoll strotzend zum geselligen Mitgrölen ein. Selbst eine Akkustiknummer wie „The Bridge“ verkommt dabei nicht zur weinerlichen Randnote, sondern hat genug Hummeln im Hintern, um mehr als nur ein Nischendasein zu fristen. Ob das für eine neue Lieblingsband reicht, lassen wir an dieser Stelle einfach mal offen. Fakt aber ist, dass die Band ein – vor allem auf gesamter Länge – richtig gutes Album vorlegt.
Wertung: (7,5 / 10)