Minimalismus als Chance begreifen, darin liegt mitunter der Reiz des Prog-Rock. PORCUPINE TREE haben dies in ihrer Anfangszeit perfektioniert und auch die Snapper-Labelkollegen NOSOUND schließen sich dieser Philosophie an. Wenn auch mit weniger Erfolg, respektive Wirkung. Denn die fragil wabernden Klangskulpturen der Italiener wirken etwas schleppend, mehr noch ermüdend. Giancarlo Erra, der kreative Kopf der Band, ist definitiv kein zweiter Steven Wilson, was selbstredend auch niemand verlangt hat, in der Orientierung und Anlehnung der Stimmungserzeugung aber fortwährend durchdringt.
„Lightdark“, das zweite Album der Südländer, versucht mit reduzierten Mitteln Emotionen zu erzeugen. Das funktioniert anfangs recht ordentlich, nur stellt sich bereits nach kurzer Zeit ein Gleichklang ein, der das Vergnügen merklich trübt. Die verträumten Arrangements besitzen zweifelsfrei Überzeugungskraft. Nur leider kommt diese in den ellenlang vor sich hin dümpelnden Kompositionen ein ums andere Mal abhanden. Ihnen geht es nicht um die psychedelischen Momente, die besagte PORCUPINE TREE so groß machten, sondern die melancholische Entspanntheit, diese Zwanglosigkeit. Problematisch ist nur, dass sich NOSOUND damit aus der Verantwortung stehlen, ihrer Musik Gewicht zu verleihen.
Wertung: (6 / 10)