Ninja Assassin (USA/D 2009)

ninja-assassinSie dringen unbemerkt aus dem Schatten und merzen ihre Gegner ebenso radikal wie unbarmherzig aus. Den Berufsstand des Ninja umgibt eine Aura des mythischen. Die in Schwarz gekleideten Killermaschinen, die über (selbst-)heilende Kräfte verfügen und mit ihrer Umgebung bis zur Unsichtbarkeit verschmelzen, befeuern das Kino seit den Siebzigern. Ihren Ursprung haben sie im präindustriellen Japan, ihre Faszination aber reicht bis in die Gegenwart. Und offensichtlich bis nach Hollywood.

Aber was ist von einem Film zu halten, dessen einziger Vorzug kübelweise spritzendes Kunstblut ist? Daneben nämlich hat „Ninja Assassin“ nichts, aber auch wirklich rein gar nichts zu bieten. Produziert wurde die ultrabrutale, von „V wie Vendetta“-Regisseur James McTeigue im Studio Babelsberg abgefilmte Zeitverschwendung von Action-Papst Joel Silver („Predator“) und den Gebrüdern Wachowski („Matrix“). Dem guten Ruf werden die klangvollen Namen jedoch in keinster Weise gerecht.

Der junge, am ganzen Körper mit Narben übersäte Raizo (Süd-Koreas Popstar Rain, „Speed Racer“) wurde von Kindesbeinen an zum gnadenlosen Assassinen gedrillt. Mit gebotener Stränge und zehrenden Foltermethoden formte ihn Meister Ozunu (Martial Arts-Legende Sho Kosugi, „Ninja, die Killermaschine“) zum emotionslosen Auftragsmörder. Doch wandte sich der Schüler bald gegen ihn. Gedehnte Rückblenden skizzieren den unmenschlichen Drill fast genüsslich und schaffen einen Rahmen, der Raizo gegen den Lehrmeister und seine Lakaien ins Gefecht ziehen lässt.

Vor der Kulisse Berlins gerät Europol-Agentin Mika (Naomie Harris, „Miami Vice“) zwischen die Fronten. Um sie zu schützen, häckselt sich Raizo mit illustrem Waffenarsenal durch Heerscharen von Gegnern, hackt reihenweise Gliedmaßen ab und lässt das Blut in Strömen fließen. Doch so sehr der Hang zur exzessiven Gewaltdarstellung auch der derzeitigen Tendenz zum gezähmten Actionkino widerstreben mag, so fahrlässig qualitätslos wirken Skript und Darsteller. Der Versuch, das fernöstliche Kino in Dynamik und Rasanz zu imitieren, scheitert damit, von den Gewaltspitzen abgesehen, auf ganzer Linie.

Wertung: 3.5 out of 10 stars (3,5 / 10)

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