05.12.2009 – Set Your Goals / Broadway Calls / Fireworks – Köln, Underground

SET YOUR GOALS sind aktuell sicherlich eine der erfrischendsten Bands, wenn es um poppigen Punkrock geht. Vor allem, weil sie auch gewisse Hardcore-Elemente mitbringen. Aktuell befindet sich das Sextett in Europa, wobei man lediglich für drei Gigs in Deutschland Station macht. Köln sollte als letzte Stadt auf dem Tourplan stehen, eine sicherlich gute Wahl. Denn bekanntlich gilt die Rheinmetropole als eine Stimmungskanone unter Deutschlands Konzertstädten. Und die Erwartungen wurden wohl auch heute locker – wenn nicht gar um ein vielfaches – übertroffen. SET YOUR GOALS bestätigten den Auftritt als ihren bislang besten überhaupt in Deutschland. Das sagen Bands gerne und schnell, aber angesichts der grinsenden jungen Menschen auf der Bühne darf man ihnen dies absolut abnehmen.

FIREWORKS aus Detroit standen gegen viertel nach acht als erste von drei Bands auf der Bühne. Und die fünf jungen Herren machten ihre Sache ordentlich. Ihr Sound passte zum Headliner wie die Faust aufs Auge. Poppige Melodien und ein paar härtere Zwischentöne ließen Erinnerungen an eine Band wie NEW FOUND GLORY aufkommen. Sicherlich war das alles nicht neu, was FIREWORKS hier präsentierten, aber launig genug und ein paar textsichere Jungs hatten sich auch in der ersten Reihe positioniert.

Als zweites sollten dann BROADWAY CALLS die Bühne betreten. Auch ihr Sound passte zum Abend, wobei die Resonanzen bei FIREWORKS ein wenig größer ausfielen. Gespielt wurden vor allem die Songs ihres aktuellen Longplayers „Good Views, Bad News“, wovon u. a. die veritablen Hits „Basement Royalty“, „To the Sheets“ und natürlich „Tonight’s Alive“ gespielt wurden. Eine heute aber eher ordentliche denn wirklich mitreißende Performance, wobei aber die Musik des Trios einfach für sich spricht.

Und dann SET YOUR GOALS. Meine Fresse, was machten diese Jungs Spaß! Von der ersten Sekunde an wurde Gas gegeben, vor allem Sänger Matt – zuvor im Interview noch eher der ruhigere Vertreter – schaltete den Turbo an. Was alleine er herumsprang und die Menge animierte, reicht woanders für ein ganzes Tourleben. Auch ihr zweiter Sänger – „der Kleine“ – war agil und nach ein paar Minuten konnte er sein Glück scheinbar kaum fassen. Denn was das Kölner Publikum heute veranstaltete, dürfte es in keiner anderen Stadt gegeben haben. Party war angesagt, für alle Beteiligten. Diver enterten pausenlos die Bühne, allerorts wurden die hymnischen Melodien fröhlich mitgesungen und überhaupt herrschte eine unglaublich positive Atmosphäre.

Und Hits haben SET YOUR GOALS ja nun auch einige mit im Gepäck. Die relevanten Kracher von „Mutiny“ („Echoes“, „Mutiny“) und des neuen Albums „This Will Be the Death Of Us“ – seien es nun die tanzbareren „Summer Jam“ oder „Look Closer“ bzw. ein Abgehsong wie das Titelstück – durften da natürlich nicht fehlen. Wobei es im Grunde egal war, welcher Song gespielt wurde, alles, wirklich alles wurde gnadenlos abgefeiert. Die anderen Bands versammelten sich später im Hintergrund und genossen ebenfalls diese unglaubliche Atmosphäre bzw. nahmen immer wieder auch selbst am Geschehen teil. Nach etwa einer Stunde war dann Schluss und die fröhliche Stimmung musste in den nasskalten Samstagabend überführt werden. Schwer fiel dies nach solch einem großartigen Konzert aber wirklich nicht.

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