New Found Glory – From the Screen to Your Stereo 3 (2019, Hopeless Records)

Punk-Cover sind eine sichere Bank. Die Übersetzung klassisch konventioneller Tracks ins Metier der unangepasst geschmetterten Klänge birgt einen simplen Reiz, der meist stattlichen Unterhaltungswert birgt. Das hervorstechendste Beispiel bleibt die All-Star-Combo ME FIRST AND THE GIMME GIMMES. Aber auch NEW FOUND GLORY verstehen sich fürstlich darauf, beliebte Hits neu zu vertonen. Nun kann die Musik der Pop-Punks aus dem sonnigen Florida schwerlich als „unangepasst“ deklariert werden. Dennoch sind ihre Raubzüge durch das kreative Wirken anderer Künstler kleine Ohrenweiden.

Bevorzugtes Jagdgebiet des Vierers bilden Film-Soundtracks. 2000 schuf die Band mit „From the Screen to Your Stereo“ eine Marke, die sie über die Jahre sporadisch nährten. Nach der initialen EP sowie der 2007 nachgereichten Fortsetzung auf Albumlänge steht nun Teil drei der Reihe bereit – wieder als EP, wieder mit einem bunt gemischten Strauß populärer Kino-Songs. Dabei servieren NEW FOUND GLORY butterweiche wie tempobewusste Melodien, Chöre und eine Produktion, die in ihrer Klarheit keine Wünsche offenlässt. Vorausgesetzt natürlich, man kann dem bedingt originellen Konzept seine freudvolle Seite abgewinnen. Dann jedoch macht die von sieben erlesenen Stücken gesäumte Scheibe großen Spaß.

Den Auftakt nach Maß markiert „Cups“ (dem Soundtrack von „Pitch Perfect“ entnommen), gefolgt von „This is Me“ („The Greatest Showman“). Mit „The Power of Love“ („Zurück in die Zukunft“) setzt es den ersten Retro-Klassiker. Ihm folgt zum (krönenden) Abschluss „Eye of the Tiger“ („Rocky III“). Dazwischen stehen mit „Let It Go“ („Frozen“), „Accidently in Love“ („Shrek“) und „A Thousand Years“ („Twilight – Breaking Dawn“) weitere gefällige, mit stattlicher Übervorteilung der bekannten Singalongs gespickte Nummern. Für NEW FOUND GLORY, die auf Platte in jüngerer Vergangenheit vornehmlich solide Kost boten, bildet „From the Screen to Your Stereo 3“ daher die willkommene Gelegenheit, einmal mehr ihre hymnische Seite zu offenbaren. Sicher kein Muss, aber ein überaus gelungenes Kann.         

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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