Mustard Plug – Where Did All My Friends Go? (2023, Bad Time Records)

Die Hochzeit des Skas mag vorüber sein. Doch gerade das macht seine unbeirrten Verfechter auch in der Gegenwart sympathisch. Ob sich das Trendbarometer nun nach oben oder unten entwickelt, erscheint völlig schnurz. Hauptsache die Krawatten sitzen und die Bläserfraktionen laden zum munteren Tanzbeinschwingen ein. MUSTARD PLUG zählen seit der goldenen Ska-Core-Ära der 90er zur vorderen Genre-Riege. Zwischendurch wurde es immer mal wieder still um die Truppe aus Michigan, wirklich weg war sie jedoch nie. Für sein achtes Studioalbum „Where Did All My Friends Go?“ hat das Septett bei Bad Time Records angeheuert und findet sich dort stilistisch in bester Gesellschaft.

Entsprechend liefern die 13 Songs den zu erwartenden Gute-Laune-Soundtrack, bei dem der Ska durch Reggae- und Punk-Abstecher flankiert wird. Schnell und laut wird es jedoch nur beim in unter zwei Minuten abgehandelten „Distraction“, so dass MUSTARD PLUG der klassischen Offbeat-Linie weitgehend treu bleiben. Das führt meist zu souveräner, darüber aber nicht zwingend begeisternder Skank-Ausbeute, schießt, wie das Orgel-beseelte „Vampires“ veranschaulicht aber auch mal übers Ziel hinaus. Dafür liefern Nummern wie das eröffnende Titelstück, „Fall Apart“, „Another Season Spent in Exile“ oder „Which Way is Up?“ wie bestellt und zeigen, dass weder MUSTARD PLUG noch der Ska an sich so sehr an Reiz verloren haben, um nicht auch in den 2020ern noch den Soundtrack für eine lässige Party zu liefern.

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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