The High Times – Heat (2021, Gunner Records)

Eine neue Lieblingsband gefällig? Dann empfehlen sich THE HIGH TIMES durchaus für eine Kandidatur. Eine Präferenz für eigentümlich geschmetterte punkige Klänge vorausgesetzt. Anlass für breites Grinsen bietet „Heat“, das neun Songs in rund 26 Minuten servierende Debütalbum der Züricher, auf dem poppige Genre-Kante eine Lässigkeit trifft, die durch Abstecher gen Rock’n’Roll stilsicher unterfüttert wird. Zusätzlichen Reiz schafft der Gesang von Frontfrau Dominique, die sanfte Töne ebenso sicher beherrscht wie kraftvolle.

Dass ihre drei männlichen Kompagnons durch Bands wie ÜBERYOU und SNITCH reichhaltige internationale Erfahrung sammeln konnten, ist dem instrumentalen Vorschub jederzeit anzumerken. So schmeichelt bereits der Mid-Tempo-Auftakt „The Heat“ den Gehörgängen, woran Power-Pop-Anflüge, Wohoho-Chöre und der schicke Refrain maßgeblichen Anteil nehmen. In diese Kerbe schlägt auch das folgende „Sometimes“, bei dem jedoch eine deutliche Prise Schwermut mitschwingt. Atmosphärisch trägt überdies die stets dezent eingebrachte Orgel ihr Scherflein zum üppigen Entdeckungsspielraum der Scheibe bei.

Das hitverdächtige, in Sachen Gitarren weiter ausholende „Good Company“ zählt, wie in der Folge auch das flotte „Lose Control“, „Trouble Again“, der unbedingte Anspieltipp „In the End“ oder das programmatische „Blew Up My Radio“, zu den nachhaltigen Höhepunkten. Eine weitere Stärke von THE HIGH TIMES kommt bei „Nothing Matters“ zum Tragen: Die punktierte Duo-Interaktion mit männlichen Gesangspartnern (u. a. LARRY AND HIS FLASK entliehen). Deren prägendster Beitrag ist das finale „Figure Out Impossible“, das dies nahezu unverschämt eingängige Debüt begeisternd beschließt. Hier ist (frei von jeder kommerziellen Anbiederung) tatsächlich mal für fast alle etwas dabei.   

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

scroll to top