Millencolin – Home From Home (2002, Epitaph Records)

millencolin-home-from-homeDie Karriere der vier Schweden von MILLENCOLIN verfolge ich nun schon seit etlichen Jahren. Mittlerweile kann man sie ja sicherlich schon zu Melo-Core-Veteranen zählen und nun veröffentlichen sie nach ihrem 99er Hitalbum „Pennybridge Pioneers“ den Nachfolger „Home From Home“. Ich war im Vorfeld schon gespannt. Würde die Band nach dem Stilbruch in der Zeit zwischen „For Monkeys“ und „Pennybridge Pioneers“ wieder an alte Traditionen anknüpfen oder den zuletzt eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen? Konsequent sicher nicht, doch der Großteil von „Home From Home“ geht schon in dieselbe Richtung wie der erfolgreiche Vorgänger und dürfte somit sicherlich alles andere als ein kommerzieller Reinfall werden.

Den Anfang macht das auf mich ein wenig an THE HIVES erinnernde „Man or Mouse“, gefolgt von „Fingers Crossed“, welches deutlich in die alte Richtung geht und mich an die „Life On a Plate“ Zeit erinnert. Definitiv eines der besten Stücke des Albums! Beide Songs standen ja schon vorab zum Download im Netz bereit, sind allerdings alles andere als repräsentativ für den Großteil des Albums. Dieser Großteil wandert schon deutlich auf den Spuren des Vorgängers, allerdings und das ist mein Hauptkritikpunkt, weniger begeisternd. Songs wie „Black Eye“, „Montego“, „Botanic Mistress“ oder „Battery Check“ sind keine schlechten Lieder, nur versinken sie zu schnell in für MILLENCOLIN untypischer Beliebigkeit und wollen einfach nicht richtig zünden. Auch die erste Single „Kemp“, neben „Black Eye“ auch eigentlich kein neuer Song sondern eher „wiederverwertet“, hat mich nicht sonderlich vom Hocker gerissen.

Es gibt allerdings auch einige wirklich gelungene Lieder auf „Home From Home“, die das Album abwechslungsreicher gestalten und ohne die das Album eher zu einer Enttäuschung geworden wäre. Neben dem schon erwähnten „Fingers Crossed“ zählen dazu auf jeden Fall „Punk Rock Rebel“, eine Nummer im Swing-Gewand, das gut nach vorne gehende „Fuel to the Flame“ und das Titelstück, bei dem BOMBSHELL ROCKS-Frontmann Marten mit von der Partie ist. Meiner Meinung nach ist „Home From Home“ das bisher schwächste Album von MILLENCOLIN, insbesondere weil es mit deutlich weniger Hits bestückt ist als sämtliche Vorgänger. Nichtsdestotrotz ist ein Besuch ihrer kommenden Tour Pflicht, das letzte Live-Erlebnis liegt ja schon einige Jahre zurück und ich bin gespannt, ob sie sich auch live ein wenig geändert haben.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

 

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