Millencolin – Kingwood (2005, Burning Heart Records/Epitaph Records)

millencolin-kingwoodIn regelmäßigen Abständen beehren uns die Burning Heart-Labelveteranen MILLENCOLIN mit neuen musikalischen Ergüssen. Aktuell mit ihrem bereits sechsten Longplayer „Kingwood“, der pünktlich zur zeitlichen Sommerumstellung erscheint. Vom Bild der reinen Spaßband aus früheren Zeiten, als man sich auf Fotos und in Videos noch möglichst albern gab, ist heutzutage nicht mehr viel übrig und auch vom typisch fröhlichen Melo-Core der Anfangstage haben sich MILLENCOLIN entfernt. Vor allem wenn man sich ihr letztes Album „Home From Home“ zu Gemüte führt. Doch der Popularität der Band schadete dies keinesfalls, eher das Gegenteil war der Fall und die Hallen, in denen MILLENCOLIN mittlerweile spielen, können auch schon mal in die Kategorie 4000er-Lokalität fallen.

Nachdem der eher rockig angehauchte Vorgänger nicht wirklich überzeugte, ist die Erwartungshaltung gegenüber einem neuen Output der Band dann mittlerweile auch entsprechend geringer als noch zu „For Monkeys“-Zeiten. Warum die Messlatte hoch hängen, lieber tief stapeln und im Anschluß doch den kurzen Erfolg des Überraschten genießen. So verhält es sich dann auch mit „Kingwood“, auf dem die Grenzen zwischen älteren Tagen, jugendlichem Leichtsinn und dem normalen Gang des Erwachsenwerdens mehr recht als schlecht verschwimmen. Es scheint so, als hätten Frontmann Nicola Sarcevic und Co. unnötigen Ballast abgeworfen und spielen hier in fast unbeschwerter Manier munter drauf los. Der Opener „Farewell My Hell“ ist ein recht schneller Song, der mitunter an frühere Zeiten erinnert und letztlich die Reise nach „Kingwood“ ordentlich einleitet.

Gefolgt wird dieser vom fröhlichen „Mir-scheint-die-Sonne-aus-dem-Arsch“-Hit „Birdie“, der zum Besten gehört, was MILLENCOLIN hier zu bieten haben und mit dem die Band einen möglichen Sommerhit in petto hat. Abwechslungsreich geht es mit dem soliden „Cash or Clash“ weiter, während „Shut You Out“ ebenfalls in die Kategorie Hit eingereiht werden kann. Dieser ist zwar ein wenig ruhiger, doch dafür mit ganz viel Melodie versehen. Die erste Single „Ray“ gibt die Marschroute von „Kingwood“ schon ganz gut wieder und wirkliche Ausfälle leisten sich MILLENCOLIN nicht. Das Album kann in einem Rutsch durchgehört werden, wobei sicherlich die Haltbarkeit der Songs mit der Zeit deutlich abnehmen wird. MILLENCOLIN ist mit ihrem neuen Werk bestimmt kein Meilenstein gelungen, doch dürften gerade ältere Fans an den neuen Songs wieder mehr Spaß verspüren als zuletzt.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

scroll to top