Die Richtung, die MILLENCOLIN mit „For Monkeys“ schon langsam einschlugen, wurde mit ihrem Album „Pennybridge Pioneers“ mehr als konsequent fortgeführt. Zwei Jahre nach jenem „For Monkeys“ erschien die Platte der Schweden, mit der sie auch einer breiteren Schicht bekannt werden sollten und das enge Korsett des lupenreinen Skate-Punks zugunsten eines rockigeren Gerüstes lockerten. Insofern ist dieses Album als eine Art Übergang zu sehen, obwohl es danach auch nichts Vergleichbares mehr gegeben hat und „Pennybridge Pioneers“ wohl als die reifste Scheibe der Jungs aus Örebro gewertet werden kann.
Die erste Single „Penguins & Polarbears“ bereits zeigte die Band auf einer anderen, höheren Stufe. Produktionstechnisch machte man gleich zwei Schritte nach vorn, derart druckvoll konnte man MILLENCOLIN bis dato nicht wahrnehmen. Daran hatte sicherlich auch Brett Gurewitz (BAD RELIGION) seinen Anteil, der das Album produzierte. Die alten Wurzeln wurden zwar nicht vollkommen ignoriert, aber man näherte sich schon rockigeren Gefilden. Die alte Melodieverliebtheit sollte darunter jedoch nicht leiden, was nicht nur das Titelstück beweist. Die Hitdichte ist abermals enorm, wobei vor allem Songs der schnelleren Garde wie „Material Boy“, „Stop to Think“ oder „Right About Now“ zu überzeugen wissen.
Etwas gewöhnungsbedürftiger fielen zu Beginn die im Tempo deutlich gedrosselten Songs aus. „Fox“ zum Beispiel, sicherlich nicht jedermanns Liebling, oder aber „The Mayfly“. Die Entwicklung der letzten Jahre ist deutlich zu hören, gleichzeitig muss man auf die bekannten und so geliebten Zutaten nicht verzichten. Prägnante Melodien und eingängige Refrains setzt es auch hier zuhauf. Sicherlich war dieses Album kein Meilenstein für die Weltgeschichte, für die Band und ihre Anhängerschaft aber umso mehr.
Wertung: (8 / 10)