Es gibt Bands, die gieren nicht nach größerer Bekanntheit und haben sie, selbstredend vor dem Hintergrund ihrer individuellen Qualität, gerade deshalb umso mehr verdient. Ein gutes Beispiel bilden MARCH, die sich in den vergangenen Jahren, durch unermüdliche Live-Darbietungen und einen kernigen Sound, beständig mehr Gehör verschafft haben. Mit Uncle M hat das niederländische Gespann mittlerweile einen Label-Partner gefunden, mit dem sich die Reichweite deutlich erhöhen dürfte. Und das vollauf zu recht.
Denn die Musiker um Frontfrau Fleur sprechen mit ihrer wilden Mischung aus Schweine-Rock und Punk verschiedene Lager an. Die erstgenannte Komponente, die sicher auch den verstorbenen MOTÖRHEAD-Frontmann Lemmy in Wallung gebracht hätte, sorgt für eine ungezügelte, an dicken Gitarrenwänden und stampfenden Rhythmen festzumachende Wildheit. Das verschwisterte Genre-Additiv bürgt über satte Tempovorstöße, kraftstrotzenden Schreigesang mit Anklang an MOBINA GALORE und manch hymnischen Refrain hingegen für ansteckende Dynamik.
Ihr zweites Album „Set Loose“ verdeutlicht das mit sympathischer Klarheit. Der Startschuss fällt mit „On High Heat“ programmatisch aus. Nicht allein aufgrund des Titels. Aus der Vermengung von Punk und deftigem Rock zimmern MARCH auch in der Folge ein zünftiges Brett, das sich u. a. bei „Born a Snake“, „Already Gone“, „Fear of Roses“, „Start Again“ oder „Evil Kicks“ als hitverdächtig erweist. Dass die lauten und härteren Beiträge dabei grundlegend besser funktionieren, mindert die Gefälligkeit balladesk angehauchter Stücke wie „She’s a Hurricane“ oder „Reaper’s Delight“ keineswegs. In Summe also eine durchweg gelungene Scheibe einer Band, von der in Zukunft hoffentlich allerorten mehr zu hören ist.
Wertung: (7 / 10)