Disco ist scheiße! Und weil dem so ist, spielen die SVETLANAS gepflegten Thrash-Punk-Rabatz. Mit alternativ-rockigen Einschlägen, umfänglicher Anarcho-Attitüde und Frontfrau Olga. Deren stimmliches Reibeisen samt dezent aufdringlichem russischem Akzent reflektiert die unangepasste Herangehensweise des Vierers aus Moskau und Mailand nahezu perfekt. Denn erlaubt ist, was gefällt. Nicht dem Publikum, sondern allein den kreativen Bewahrern von Unzucht und Chaos.
„Disco Sucks“, vierter Langspieler der personifiziert punkigen Extravaganz, bietet über zehn Tracks gefälliges Poltern mit Vorschub, großer Energieleistung und partiell provokanten Texten. Dass der Spaß hier beständig großgeschrieben wird, machen Knaller wie „Jump“, „Don’t Do It“, „Pussification of Punk Rock“, „Manywar“ oder „Tear Me Down“ sympathisch unmissverständlich klar. Der Wehrmutstropfen wird dadurch allerdings nur umso offenbarer: Denn das exzentrische Klanggewitter gehört mit entsprechender Live-Präsenz auf die Bühne. Die Konserve kann zwar partiell Abhilfe schaffen, das unzweifelhafte Vergnügen jedoch bestenfalls mit angezogener Handbremse servieren. Freuen wir uns also auf die kommenden Konzertreisen des pogenden Party-Kollektivs.
Wertung: (7 / 10)