Leprechaun Returns (USA 2018)

„25 years then? I’ve got a lot of killing to make up for.“ – der Leprechaun

Dass späte Sequels etablierter Horror-Franchises ihre Vorgänger ignorieren, um dem jeweiligen Stoff neuen Schwung zu verleihen, ist mittlerweile keine Seltenheit (siehe „Halloween“). Auch „Leprechaun Returns“, immerhin bereits der achte Teil der Serie, knüpft unmittelbar ans Original an und lässt den 1993 per vierblättrigem Kleeblatt u. a. vom späteren Hollywood-Sternchen Jennifer Aniston besiegten Killer-Kobold von den Toten auferstehen. Die Frage, ob es das zwingend gebraucht hätte, stellt sich im Vorfeld zwar fast automatisch, solider als das Gros der Fortsetzungen zum Thema ist der von Steven Konstanski („The Void“) für Lionsgate und Syfy gedrehte TV-Nachklapp aber allemal.

Die Nähe zum Erstling bleibt, neben Setting und Ozzie-Darsteller Mark Holton, durch die familiäre Vorbelastung von Studentin Lila (Taylor Spreitler, „Amityville: The Awakening“) gewahrt. Denn die ist die Tochter der von Aniston ursprünglich verkörperten Tory Redings. Die Begegnung mit dem diabolischen irischen Wicht hat sie jedoch in den Wahnsinn getrieben. So ist es nach ihrem Tod an der Folgegeneration, ausgerechnet in jener abseitigen Provinzhütte, in der dem Leprechaun einst der Garaus gemacht wurde, ein studentisches Verbindungshaus einzurichten.

Für Lila soll damit ein Kreis in der wenig erbaulichen Familienvita geschlossen werden. Doch mit der krude erörterten Wiederbelebung des statt von Warwick „Willow“ Davis von Linden Porco („Little Man“) verkörperten Kobolds beginnt der Horror von vorn. Wobei die klassischen Slasher-Motive auch diesmal vorrangig für ironisch unterfütterten, tricktechnisch erfreulicherweise nahezu gänzlich handgemachten Aderlass dienen. Der Humor schöpft sich aber auch in der jüngsten Erweiterung der in Summe mäßig gelungenen Serie weitgehend aus den Reimen und bemüht lässigen Einzeilern („I love the smell of gold in the morning.“) des magisch bewanderten, mit einem Tick für reinlich geputztes Schuhwerk versehenen  Zwergs.

Der beansprucht seinen Goldschatz zurück und piesackt die ahnungslosen Student/innen – darunter Pepi Sonuga („Welcome to Daisyland“) und Sai Bennett („Mr. Selfridge“) – buchstäblich bis auf Blut. Die klischeehaft figurierten Opfergaben werden jedoch zunächst mit kaltem Wasser in der Dusche und irischer Folklore-Musik terrorisiert. Aufregend ist das bestenfalls bedingt. Um den Betrachter bei der Stange zu halten, müssen vorgelagert andere Randfiguren ausgemerzt werden. Das genügt für ein paar schmatzende Gore-Effekte und gibt dem Leprechaun Gelegenheit, in aufgesetztes Kichern zu verfallen. Wer die Erwartungshaltung nicht zu hoch steckt, wird zumindest ohne nennenswerte Längen unterhalten. Zwingend gelungen ist die Mattscheibenproduktion, die gen Ende mit feixenden Miniatur-Wichten „Armee der Finsternis“ zitiert, allein deshalb aber längst nicht.    

Wertung: 4.5 out of 10 stars (4,5 / 10)

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