„Cry as ye may, cry as ye might, it’s going to be one hell of a wedding night.“ – Auch als Bräutigam nicht um die Reimform verlegen: Der Leprechaun
Nach dem respektablen Erfolg des B-Horrorfilms „Leprechaun” (1993) war eine Fortsetzung schnell beschlossene Sache. Die schert sich nicht groß um die Ereignisse des ersten Teils und zeigt den durchtriebenen irischen Zaubergnom im Prolog auf Brautschau im Mittelalter. Dreimal soll die Auserwählte von allen frommen Segnungen unbehelligt niesen, damit der Leprechaun (Warwick Davis, „Willow“) sie zur Frau nehmen kann. Doch der Vater der holden Unwissenden, durch eine unglückliche Fügung ein Sklave des Fabelmonsters, durchkreuzt die Pläne, was ihm den Tod und seinen Nachkommen die Verfluchung bringt.
Erst 1.000 Jahre später, am St. Patrick‘s Day, kann der Leprechaun sich eine neue Braut suchen. Dem Fluch entsprechend soll es die jüngste Nachfahrin des untreuen Dieners sein. Die lebt in Los Angeles, heißt Bridget (Shevonne Durkin, „Killer im System“) und ist mit dem mittellosen Cody (Charlie Heath, „Die Beverly Hillbillies sind los“) zusammen. Der organisiert mit seinem versoffenen Onkel Morty (Sandy Baron, „Birdy“) erfolglos makabre Stadtrundfahrten und steht den Plänen des magischen Wichts schnell im Weg. Als Bridget ihrem Schicksal nicht entgehen kann und in die Labyrinth-artige Baumhöhle des Leprechauns entführt wird, hilft Cody lediglich ein Goldschilling, der ihm aus dem Topf des Wesens zufällig in die Finger geriet.
Wehe dem, der des Leprechauns Vermögen begehrt! Der reimende Wicht mit Faible für blank geputztes Schuhwerk kann die ehelichen Pflichten nicht ohne seinen kompletten Goldvorrat erfüllen. Also bleibt Bridget unter Tage und Cody, der mit Morty nach einem Ausweg sucht, bekommt den Zorn des kalauernden Kobolds zu spüren. Nur leider hat Regisseur Rodman Flender („Die Killerhand“) kaum mehr zu bieten als kruden Humor, schwache Hauptdarsteller und makabre Gewaltspitzen. Das trashige und simpel getrickste erste von bislang fünf Sequels verfügt aber immerhin über moderaten Unterhaltungswert (und einen Kurzauftritt von Clint Howard). Wesentlich besser oder schlechter als das bereits mäßige Original ist „Leprechaun 2“ damit nicht.
Wertung: (4 / 10)