„This is my kind of place, crooked and sleazy, stealing gold from humans is awfully easy.“ – In Las Vegas ganz in seinem Element: Der Leprechaun
Bei Horror-Serials spielt es keine Rolle, dass dem Filmkiller in jedem Teil aufs Neue der Garaus gemacht wird. Irgendeine Möglichkeit fällt den windigen Drehbuchschreibern schon ein, um das Morden von vorn beginnen zu lassen. Um zunehmend bescheuerten Reanimierungs-Ideen (exemplarisch angeführt werden kann stets „Freitag der 13. Teil VI“) zu entgehen, haben sich die Macher der „Leprechaun“-Reihe etwas ganz besonderes ausgedacht: Sie zaubern mit jedem weiteren Part einen neuen Kobold aus dem Hut! Die gibt es der Sage nach schließlich zu Hauf und können demnach am Schluss auch jedesmal artig den Löffel reichen, ohne dass es weitere Fortsetzungen irgendwie behindern würde.
„Leprechaun 3“ verlagert das Geschehen ohne Anschlussbemühungen an die beiden Vorgänger ins Glücksspielparadies Las Vegas. Dort ersteht Pfandleiher Gupta (Marcelo Tubert, „Tremors II“) eine Koboldstatue samt magischem Amulett. Als er dies entgegen der Anweisungen des Verkäufers an sich nimmt, erwacht der Leprechaun (Wawick Davis, „Star Wars“) zum Leben und mischt erst Gupta und schließlich Vegas auf. Denn ein Schilling kommt dem reimenden Zauberzwerg abhanden und landet beim naiven Studenten Scott (John Gatins, „Pumpkinhead II“), der mit Hilfe des Goldstücks ein Vermögen beim Roulette gewinnt. Doch seinen Schatz will der Leprechaun um jeden Preis komplettieren, was neben Scott auch Zauberassistentin Tammy (Lee Armstrong) in Gefahr bringt.
Regisseur Brian Trenchard-Smith („Die BMX-Bande“), der auch den ultra-trashigen vierten Teil nachlegte, befreite den Stoff auch vom letzten Funken Ernsthaftigkeit und inszenierte eine comichafte Horror-Komödie, bei der Titeldarsteller Davis mehr reimen und sich gar als Elvis-Imitator versuchen darf. Neben Scott und Tammy trachtet er in deren Umfeld verschiedenen geldgierigen Zeitgenossen (schmieriger Casinobesitzer, drittklassiger Bühnenmagier) nach dem Leben. Der debil dauergrinsende Hauptakteur Gatins, der sich als Drehbuchautor (u.a. „Coach Carter“) mehr Respekt verdiente, darf nach einem Biss des Leprechaun mit Klebekoteletten selbst zum Kobold mutieren. Gut ist der Streifen sicherlich nicht. Durch makabre Gewaltspitzen und übersteigerten Humor hält er aber passabel bei Laune.
Wertung: (4 / 10)