La Dispute – Somewhere At the Bottom of the River Between Vega and Altair (2008, No Sleep Records)

la-dispute-somewhere-at-the-bottom-of-the-riverEs dauerte eine Weile, ehe LA DISPUTE ihr Debütalbum „Somewhere At the Bottom of the River Between Vega and Altair“ vorlegten. Die Zeit zwischen Gründung (2004) und Veröffentlichung (2008) wurde in Personalfindung und die Debüt-EP „Vancouver“ investiert. Was dann kam, war ein Paukenschlag sondergleichen. Die 13 Stücke ihres Erstlings wirken (im Vergleich zu den kommenden Platten) bisweilen noch verschachtelter und komplexer, dabei paradoxerweise jedoch auch ein Stück geradliniger; der kürzeste Song dauert rund eineinhalb Minuten, der längste verschlingt dergleichen satte 12. Das Tempo ist von großer Variabilität geprägt, die Scheibe in sich dynamischer und gleichsam härter als die Nachfolger.

Das eröffnende „Such Small Hands“ unterstreicht den von Frontmann Jordan Dreyer konstant transportierten poetischen Charakter, der sich schon hier wie ein roter Faden durch das gesamte Album zieht. Jedoch wirkt die Instrumentierung nie wie eine Begleiterscheinung der metaphorisch essayhaften Vocals. LA DISPUTE präsentieren einen Einstandslangspieler wie aus einem Guss. Die Texte bleiben das Herz der Musik, ihre Seele jedoch wird durch das weitschweifige, streckenweise inspiriert groovende Gitarrenspiel definiert.

Teil des tiefschürfenden Klangkosmos ist sporadisches Händeklatschen oder der Einschub von Trompete und Klavier. Selbst mehrstimmige Gesangsparts unterstützen hier und da die konstante Bewegung in die Breite. Was die Band aus Michigan der staunenden Öffentlichkeit hier vorlegte, ist nicht weniger als eine begeisternde Wundertüte. Facettenreicher kann vorwärtsstrebender Post-Hardcore nicht ausstaffiert werden, wofür als stellvertretende Referenzen „Bury Your Flame“ oder „The Castle Builders“ bemüht werden dürfen. So sparsam man grundlegend mit Superlativen hantieren sollte, „Somewhere At the Bottom of the River Between Vega and Altair“ forciert sie regelrecht. Ein meisterliches und restlos begeisterndes Musikwerk.

Wertung: 9 out of 10 stars (9 / 10)

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