Ein Mann bereitet in der Garage zu dudelnder Popmusik Folterwerkzeuge vor. An der Werkbank spickt er einen Wurfball mit Nägeln und schärft einen Pflock mit Eisenspitze. Den wird er einem bedauernswerten Opfer, das gefesselt auf einem Stuhl sitzt, in den Mund schieben – und ihm selbigen mit einem Cricketschläger durch den Körper treiben. Willkommen in der abgründigen Welt von „I Know How Many Runs You Scored Last Summer“, bei dem sich Stacey Edmonds und Doug Turner die Credits für Skript, Produktion, Kamera, Schnitt und Regie teilen.
Der australische Underground-Slasher, als „Ich weiß mal wieder, was du letzten Sommer getan hast“ ins Deutsche übertragen, ist Standard-Horror und Genre-Parodie zugleich. Das zeigt bereits die Ansiedlung im Cricket-Milieu, wo der schnauzbärtige Killer, während der Kindheit drangsaliert und später aus einer britischen Irrenanstalt geflohen, sein Unwesen treibt. Das bringt die toughe Scotland Yard-Ermittlerin Kim Reynolds (auch Edmonds) auf den Plan, die vermutet, dass der Täter Rache für die Erniedrigung der Vergangenheit will. Also nimmt sie die verbliebenen Peiniger in Schutzhaft auf dem Land.
Den Fortgang kann sich jeder denken, der dem Sujet der manischen Mörder auch nur einen Augenblick seiner Aufmerksamkeit geschenkt hat. Denn natürlich präpariert der Psychopath eifrig die Cricketausrüstung und begibt sich zur bemüht makabren Vollendung seiner Rache selbst in die Provinz. Der Rest ist weitgehend humor- und spannungsfreies Sterben, bei dem Edmonds und Turner betont übersteigerte Figuren aufeinanderprallen lassen und eine freizügige Duschszene bis zur Erschöpfung ausreizen. Über die Qualität von Produktion und Schauspiel lässt sich noch wohlwollend hinwegsehen, Tempoarmut und mangelnder Spaßgehalt machen den preisgünstigen Low Budget-Aderlass aber rasch zur Geduldsprobe.
Wertung: (3 / 10)