Evil Laugh (USA 1986)

„So what are you going to do, kill me? Just don’t mess up my hair, okay?” – Tina  

Der Slasher krankt am selben Problem wie die meisten Horror-Subgattungen: Auf zwei Handvoll wegweisende Klassiker und herausragende Nachahmer kommen Dutzende unsägliche Schnellschüsse. Einer davon: „Evil Laugh“. In dem wird das Schema von „Freitag, der 13.“ (1980), einer jener wegweisenden Klassiker, in ein abgelegenes Anwesen verlagert, das Mediziner Jerry (Gary Hays) zu renovieren gedenkt, um darin ein Kinderheim zu eröffnen. Genau diese Bestimmung erfüllte das Gebäude bereits eine Dekade zuvor. Nur musste die Einrichtung geschlossen werden, als ein der Übergriffigkeit beschuldigter Betreuer ein Blutbad unter den Schutzbefohlenen anrichtete.

So mag es kaum verwundern, dass Jerry noch vor den Anfangstiteln von einer Gestalt mit blauen Küchenhandschuhen und langem Messer niedergemacht wird. Sein Herz landet in Anlehnung an die kulinarische Abendplanung auf einem Teller. Bereits das hätte dem Film in der weiteren Zu-, pardon Aufbereitung ein besonderes (und besonders makabres) Momentum bescheren können. Nur ist „Evil Laugh“ eben vorrangig Fließbandware mit krudem Humorverständnis, so dass die kannibalistische Spitze lediglich angedeutet bleibt. Das Witzniveau offenbart sich schon bei der Vorstellung von Jerrys Kumpelbasis, die helfen soll, das Haus herzurichten. Dass der Kauf zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht getätigt ist, spielt augenscheinlich keine Rolle. Erst recht nicht für den buchstäblich herzlosen Jerry.

Nach den Anfangstiteln, deren 80’s-Pop-Untermalung im weiteren Verlauf eine Tanz-Hausputz-Montage begünstigt, blättert sich Barney (Jerold Pearson, „Remote Control“) am Straßenrand durch eine Fangoria-Ausgabe mit einem Bericht über „Friday the 13th: A New Beginning“ (1985). Die Hommage, die durch die schauspielerische Beteiligung von Regisseur Dominik Brascia („Hard Rock Nightmare“) am erwähnten Vorreiter gestützt wird, in Ehren: Aber auch das belegt, in welchem Entwicklungsstadium sich der Slasher zur Produktionszeit befand. Mit seinen Freunden Mark (Myles O’Brien, „Forbidden Sins“) und Johnny (Co-Autor Stephen Baio) ist Barney Teil der willigen Helferschar. Der blutigen Historie des architektonischen Kaufobjekts ist sich das Trio ebenso wenig gewahr, wie Jerrys Verlobte Connie (der spätere Porno-Star Ashlyn Greene alias Kim McKamy, „Creepzone“).

Als Indiz für das erwähnte Humorverständnis sei etwa jene Szene erwähnt, in der Johnny in der Pampa austritt und versehentlich auf einen Rocker samt weiblicher Begleitung uriniert. Dass es noch alberner geht, belegt Barney, als er sich in Anlehnung an klassische Slasher-Morde (auch hier darf „Freitag, der 13.“ als Pate benannt werden) unter einem Bett versteckt und seinen Arm durch ein Loch in der Matratze steckt, um dem gut gebauten Mark während eines Schäferstündchens mit Tina (Jody Gibson) das Hinter(n)teil zu tätscheln. Die Besetzung agiert dem gebotenen Schabernack entsprechend überzogen. Das verhilft dem Streifen zu einer Kurzweil, die aber nie als Beweis für Qualität ausgelegt werden kann.   

Auch die Tötungssequenzen sind eher billiger Machart, sowohl bezogen auf die Tricktechnik als auch die Montage. Die Erwachsenenfreigabe rechtfertigen dabei vorrangig ein blutiger Kehlenschnitt und der absurde, immerhin fantasievolle Mikrowellenmord. Die Hintergrundgeschichte wird erst zur Filmmitte ausgebreitet. Doch auch diese erweist sich als ebensolches 08/15-Stückwerk wie der gesamte Plot. Dass der auch bei der schlussendlichen Rache einer Mutter „Freitag, der 13.“ zitiert, verwundert längst nicht mehr. Der Epilog versucht dazu ironisch den Fortsetzungswahn des Slashers zu variieren, wirkt dabei aber so gedehnt wie nutzlos. Statt dem ohnehin nur zweimal ertönenden teuflischen Lachen steht hier also vorrangig müdes Gähnen auf dem Programm.

Wertung: 3.5 out of 10 stars (3,5 / 10)

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