Goldfinger – Goldfinger (1996, Mojo Records)

Plötzlich waren sie da. Mit einem selbstbetitelten Debütalbum voller Hymnen und einem Sound, der zwischen Pop-Punk, Punk-Rock und Ska perfekt in die mittleren 90er passte. Die Rede ist von GOLDFINGER, die mit einem schieren Knall auf der Bildfläche erschienen – und im Rahmen ihrer ersten Deutschland-Visite 1997 gleich neben BAD RELIGION im Vorprogramm der TOTEN HOSEN bei deren 1.000 Konzert im Düsseldorfer Rheinstadion auftraten. Das nennenswerte Plus der Kalifornier ist das treffsichere Gespür für Ohrwürmer. Solche wie die populäre Single „Here In Your Bedroom“. Die kam an und ist bis heute eine der Referenz-Nummern der Band um Sänger John Feldman.

Doch der Wechselbalg aus gemütlichem Vorlauf und einnehmendem Refrain ist, wie auch das ähnlich gelagerte, kalkuliert Fuck-intensive „Answers“ beileibe nicht der einzige Höhepunkt der 2002 in Kanada mit Gold-Status versehenen Platte. Denn „Mind’s Eye“, „Only a Day“, „Mable“, „Miles Away“, „Nothing to Prove“ oder insbesondere „Anxiety“ stützen die lupenreine Hit-Fabrik, während der Abwechslung u. a. mit dem erst von Blechbläsern (die erforderlichen Gastmusiker kamen von REEL BIG FISH und HEPCAT ) begleiteten und letztlich ordentlich Ärsche tretenden „King For a Day“ oder dem im Hardcore verwurzelten „The City With Two Faces“ genüge getan wird.

Die Spielfreude des gnadenlos effektiven wie zugegeben wenig originellen Rezepts schlägt sich auch in der ironischen Ausprägung der Texte wieder. So wird in „My Girlfriend’s Shower Sucks“ das frustrierende Tröpfeln einer Dusche besungen, während bei „Fuck You and Your Cat“ bereits dem Titel nach keine Fragen offen bleiben. Damit ist der von Jay Rifkin, Partner des Oscar-prämierten Kino-Komponisten Hans Zimmer („Der König der Löwen“), produzierte Albumerstling bis heute der optimale Soundtrack für einen sonnendurchfluteten Sommer.

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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