Um Hits waren LESS THAN JAKE nie verlegen. Doch eine Platte wie „Losing Streak“ zu überbieten, stellte auch die Ska-Punker aus Gainesville vor Herausforderungen. Dabei hat „Hello Rockview“ im Detail fast die größeren Hits zu bieten. Nur ist deren Aufkommen über die Dauer des Gesamtalbums dann doch eine Spur zu spärlich geraten. Der Wechsel von einem Major (Capitol) zum nächsten (EMI) hielt sie zwar nicht davon ab, neuerlich dem Punk zu frönen und ihren Ska-Core mit dem nötigen Antrieb auszustatten. Doch weisen die einnehmenden Melodien hier bereits ein gutes Stück in Richtung Pop-Punk-Baukasten und sparen die Bläserfraktion bisweilen gar völlig aus.
Das Auftakt-Triple „Last One Out of Liberty City“, „Help Save the Youth of America From Exploding“ und „All My Best Friends Are Metalheads“ hebt die Laune zunächst erheblich und wirft fast unverschämtes Ohrwurmpotenzial in die Waagschale. Kaum anders verhält es sich mit Nummern wie „History of a Boring Town“, „Scott Farcas Takes It to the Chin“ oder „Al’s War“. Aber so gut einzelne Songs für sich auch funktionieren, das Album als Ganzes wirkt doch deutlich berechenbarer als der grandiose Vorgänger. Den grundlegenden Spaß an Musik und geschüttelter Körper muss das nicht zwingend trüben, nur nehmen LESS THAN JAKE ihre schrittweise Entwicklung in Richtung Beliebigkeit hier bereits vorweg – wenn auch auf beachtlichem Niveau.
Wertung: (7,5 / 10)