George Eastman ist eines der bekanntesten Gesichter des italienischen Genrekinos. Der Aufstieg des mit bürgerlichen Namen Luigi Montefiori heißenden Schauspielers begann in der Hochphase des Spaghetti-Westerns. Neben der Arbeit vor der Kamera tat er sich später auch als Produzent („Man-Eater“), Regisseur („Lizard – Die totale Mutation“) und Autor („Keoma“) hervor. Eine seiner ersten großen Rollen absolvierte der wiederholt in fragwürdigen Filmen wie „Porno Holocaust“ oder „Emanuela – Alle Lüste dieser Welt“ mitwirkende Hüne in „Django tötet leise“, dem einzigen Western des ansonsten auf Horror geeichten Regisseurs Massimo Pupillo („Scarletto – Schloss des Blutes“).
Die Geschichte führt Django in das texanisch-mexikanische Grenznest Santa Ana, wo nach Manier von Sergio Leones „Für eine Handvoll Dollar“ zwei Banden um die Oberhand streiten. Die eine untersteht dem cholerischen Lebemann Thompson (Luciano Rossi, „Hügel der blutigen Stiefel“), die andere dem brutalen Banditen El Santo (Mimmo Maggio, „Sabata kehrt zurück“). In der Mitte macht es sich Django bequem und spielt die Parteien, als er von einem zwielichtigen Geschäftsmann angeheuert wird, eine Warenlieferung durch die unsicheren Berge zur Grenze zu führen, gegeneinander aus.
Hauptakteur Eastman bewegt sich mit wenig Ausdruck, dafür aber angebrachter Totschlägermentalität durch karge Settings und triste Kulissen. Das nahezu entvölkerte Kaff Santa Ana sieht deutlich nach einer Anhäufung gezimmerter Fassaden aus. Auch inhaltlich wird wenig geboten. Der Ablauf ist bekannt, die Umsetzung verbleibt ohne eigene Impulse. Natürlich muss es auch die schutzlose Frau geben, hier gespielt von Liana Orfei („Die Tataren“). Sie wird von Thompson gefangen gehalten, weil sie von einer Goldmine weiß. Und so ringen sich alle Beteiligten durch einen zwar bleihaltigen, jedoch nur selten wirklich sehenswerten Film.
Die sich steigernde Anspannung der Thompson-Bande, als sie Django in einen Hinterhalt locken will, ist einer der wenigen Höhepunkte. Ansonsten stellt sich bei aller Reduziertheit der Inszenierung keine Stimmung ein. Pupillos Ausflug in den europäischen Western fällt hart und schnörkellos aus, lässt dabei aber zu viel Routine walten. Die Darsteller bleiben blass, so dass Eastman zwar heraussticht und dennoch ohne Glanz bleibt. Dazu reißen teils holprig montierte Actionszenen und derbe Logiklöcher den Streifen fortwährend unter Mittelmaß. Ein Werk für Komplettisten. Mehr aber auch nicht.
Wertung: (4 / 10)