Die Dorks – Geschäftsmodell Hass (2023, Demons Run Amok)

Erst kam der Deutsch-Punk. Danach der Metal. Über die Jahre veränderte sich die Gewichtung, bis sich der Punk nur noch in den Texten (und der grundlegenden Haltung) offenbarte. Auf dem mittlerweile siebten Album, „Geschäftsmodell Hass“, nimmt diese Entwicklung den DORKS ein Stück ihres Überraschungspotentials. Die Süddeutschen um Frontfrau Lizal haben ihre Nische, die des deutschsprachigen Metals, so nachhaltig besetzt, dass die Grundrichtung eines neuen Werks erahnbar bleibt. Doch wie die elf neuen Tracks offenbaren, rüttelt das keinen Deut an der allgemeinen Überzeugungskraft.

Dennoch unterscheidet sich die Platte von früheren Werken bereits ob des düsteren Tenors. Die ironische, auch über den Bandnamen postulierte Herangehensweise der Vergangenheit scheint, das zeigte bereits der Vorgänger „Die Maschine von morgen“ (2021), passé. An ihrer statt rücken mit nachdrücklichem Ernst formulierte Texte über Krieg („Seid gut zueinander“), Unbeugsamkeit („Unbeliebt“), Cyber-Mobbing („Geschäftsmodell Hass“), den Aufruf zum (Klima-)Protest („Weil die Erde brennt“) oder die politische Verantwortung am Flüchtlingssterben im Mittelmeer („Hinterm Horizont“).

Auf instrumentaler Ebene bieten DIE DORKS melodisch vielseitiges Schwermetall mit rockiger Note (exemplarisches Beispiel: „Ich bin satt“). Mehr denn je wird dabei die Emotionalität hervorgehoben, sei es durch die Ballade „Wer nimmt mir die Angst?“ oder Lizals zwischenzeitig düster gefauchte Vocals, die den Punk-Charakter insbesondere im kämpferischen Text von „So stand es geschrieben“ und dem Patrioten-Bashing „Wir sind nicht das Volk“ zum Ausdruck bringen. Mit dieser weitschweifigen Gefühlspalette überrascht die Band dann doch – und zeigt sich fraglos gewappnet, ihre Nische für weiteren Publikumszuwachs zu öffnen. 

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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