December Youth – How Are You (2020, Midsummer Records)

Früher war nicht alles besser. Dafür war vieles anders. DECEMBER YOUTH etwa kamen noch aus Düsseldorf. Heute ist es Essen. Im Laufe der Zeit hat sich auch das Besetzungskarussell gedreht. Neuer Drummer, neuer Sänger. Geblieben ist die grundlegende Schublade. Auf ihr steht weiterhin Post-Hardcore. Im Detail sind die Entwicklungsschritte trotzdem unüberhörbar. Die Band ist noch melodischer geworden. Geradewegs entspannt, mit spürbarer Nähe zum klassischen Emo-Rock, gleiten die meisten Tracks des zweiten Langspielers „How Are You“ ins Ohr. Das kontrastierende, häufig mit der Verzweiflung ringende Geschrei bürgt darüber für den zu erwartenden Wu(ch)tanteil.

Immer wieder stechen aber auch klar gesungene Passagen hervor – u. a. beim Refrain des starken „Rain“. Sie mehren die Abwechslung einer Platte, die ihr Überraschungspotential rasch ausschöpft, die musikalische Prämisse aber in eine sympathisch nachhallende Serie instrumental flirrender Stücke kanalisiert – als Anspieltipps empfehlen sich neben dem vorangestellt Genannten „Sway“, „Pixie Dust“, „Shelter (How Are You)“ oder „Vergissmeinnicht“. Das Kalkulierbare wird so zur verlässlichen Konstante; und „How Are You“ zum packenden nächsten Entwicklungsschritt von DECEMBER YOUTH. Das, was früher war, verliert für die Dauer dieses Albums vollends an Bedeutung. Gut so!

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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