Saint Marie hat einen neuen britischen Chefermittler: In der siebten Staffel von „Death in Paradise“ ist es am Iren Jack Mooney (Ardal O‘Hanlon, „Father Ted“), heimtückische Mörder vor idyllischem Karibik-Flair zu überführen. Er ist bereits der dritte Hauptdarsteller der von Robert Thorogood konzipierten Reihe. Nachdem der steife Richard Pool (Ben Miller) zu Beginn von Series drei selbst einem Verbrechen zum Opfer fiel, war es über vier Jahre am leicht zerstreuten Humphrey Goodman (Kris Marshall), auf den Spuren von Sherlock Holmes für Recht und Ordnung zu sorgen.
Sein Ausscheiden hat jedoch keinen mörderischen Hintergrund. Vielmehr führte ihn in Staffel sechs ein Fall zurück nach London. Als Unterstützer wurde Mooney vorgestellt – und übernahm Goodmans Posten, nachdem dessen Rückkehr nach England besiegelt war. Die acht neuen Episoden sind ihm ein solider Einstand. Dabei wirkt Mooney allerdings mehr wie ein harmloser Kumpeltyp und nicht wie ein genialer kriminalistischer Spurensucher. Doch selbstredend ist auch er mit einer brillanten Auffassungsgabe gesegnet. Die braucht es auch, immerhin sterben die Menschen auf Saint Marie weiter wie die Fliegen.
Dabei werden Mooney und sein einheimisches Team, die smarte Florence (Joséphine Jobert) sowie die Polizisten Dwayne (Danny John-Jules) und J.P. (Tobi Bakare), u. a. mit einer vom Balkon gestoßenen Braut, einem beim Schwimmen erstochenen Schriftsteller und einem nur scheinbar durch Selbstmord aus dem Leben geschiedenen Reggae-Musiker konfrontiert. Die Riege der Gastakteure fällt mit Tanya Reynolds („Sex Education“), Charlotte Beaumont („Broadchurch“), James Faulkner („Game of Thrones“), Simon Callow („Shakespeare in Love“), Steve Oram („Sightseers“) oder Pippa Haywood („Green Wing“) neuerlich beachtlich aus.
Seinem unmittelbaren Vorgänger wird der sympathisch agierende Ardal O‘Hanlon zwar nicht vollends gerecht, doch sorgt „Death in Paradise“ auch in siebter Instanz für kurzweilig humorige Whodunnit-Unterhaltung. Abseits der kniffligen Fälle bleibt diesmal allerdings wenig erzählerischer Raum für charakterliche Vertiefung. Mooneys Tochter verlässt bereits in der ersten Episode die Insel, so dass er kurzzeitig den dezent chaotischen Wayne beherbergen muss, um außerhalb des Dienstes überhaupt beschäftigt zu wirken. Umso mehr punktet er bei der Ermittlungsarbeit, während der es auch gilt, die Achtung des bewährten Commissioners Patterson (Don Warrington) zu verdienen. In Summe kein echtes Highlight, aber doch amüsante Zerstreuung vor exotischem Urlaubspanorama.
Wertung: (6,5 / 10)