Dead to Me – African Elephants (2009, Fat Wreck)

dead-to-me-african-elephantsWenn eine Band Besetzungswechsel vornimmt, gerade an vorderster Position, hat dies oft große bis gewaltige Auswirkungen auf das Klangbild. Kennt man als Hörer aber die vorherige Besetzung nicht, kann einem das ziemlich latte sein. Es ist mir latte, also here we go.

Nachdem der Erstling der Fat Wreck-Boys nicht den Weg in meine Gehörgänge gefunden hat, liegt nun der „African Elephants“ betitelte zweite Streich von DEAD TO ME vor. Der Titel resultiert wohl aus der Vorstellung, dass der Hörer, einem afrikanischen Elefanten gleich, große Ohren beim Hören dieses Machwerks bekommt. Und diese Vorstellung ist auch gar nicht so abwegig. Denn auch wenn man die Band nicht kennt, rechnet man bei einer Combo auf Fat Wreck nicht unbedingt mit einem dub-lastigen Opener, der aber, aller Verwunderung zum Trotz, einen schönen Einstieg in das Album verschafft, um dann von einem feinen Pop-Punk-Kracher namens „Modern Muse“ abgelöst zu werden.

Zu diesem Zeitpunkt haben die Ohren des Hörers schon mit ihrer Transformation begonnen… Mit „Nuthing Runnin Through My Brain“ folgt der nächste Hit im Pop-Punk-Gewand und lässt Wolken und Regen vergessen. Neben ein paar ruhigeren (und schwächeren) Nummern folgen auch noch ein paar Hits und alles in allem kann man nur von einem richtig gelungenen Album sprechen. Erwähnt sei noch der Song „Liebe Liese“. Auffällig natürlich für die Ohren deutschsprachiger Hörer durch die eingesprengselten deutschen Worte und Namen, interessant aber in jedem Fall wegen des Gesamttextes. Was genau, abgesehen von der Relevanz des Themas, DEAD TO ME veranlasste, einen Songs über deutsch/österreichische Physiker/Chemiker zu schreiben, wäre durchaus der Nachfrage wert.

Auch wenn am Ende des Hörers Ohren nicht die Dimension eines afrikanischen Elefanten erreicht haben, ein Dickhäuter asiatischer Herkunft wäre wohl mit solchen Lauschern zufrieden. Eigentlich sollte auf das übliche Namedropping in diesem Review gänzlich verzichtet werden, aber THE CLASH müssen einfach als Referenz genannt sein. Und statt sich das dieser Tage erscheinende Re-Re-Re-Release von „London Calling“ zu besorgen, sollte man sich lieber dieses Teil hier ins Regal stellen!

Ein kleiner Wermutstropfen bleibt allerdings. Denn ein Release des Albums im Sommer hätte sich eher angeboten, denn eines ist „African Elephants“ mit Sicherheit: eine formidable Sommerplatte!

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

 

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