Teenage Bottlerocket – Stay Rad! (2019, Fat Wreck)

Irgendwann müssen sich Bands bei der Veröffentlichung neuer Platten zwangsläufig an ihren Höchstleistungen messen lassen. Nun haben TEENAGE BOTTLEROCKET davon einige auf Lager, doch überstrahlt ihr 2009er-Langspieler „They Came From the Shadows“ im Gesamtbild ihre übrigen Outputs. Vor diesem Hintergrund hat „Stay Rad!“, das 2019 veröffentlichte Werk der Pop-Punk’n’Roller aus Wyoming, einen dezent schweren Stand. Zumindest anfangs. Denn so gefällig der Opener „You Don’t Get the Joke“ auch ins Ohr gehen mag, er ist eben kein „Skate or Die“. Aber zugegeben: Welcher eröffnende Track ist das schon?

Mit dem ungewohnt zurückgenommenen „Everything to Me“ macht es der Vierer dem Publikum auch in der Folge nicht ganz leicht. Fraglos muss die Ode an die Kinder der Bandmitglieder emotional unterfüttert sein. Auf „Stay Rad!“ zählt sie trotzdem zu den schwächeren Beiträgen. Wer TEENAGE BOTTLEROCKET kennt – und vor allem schätzt –, dürfte jedoch schnell erkennen, dass das vorliegende Jammern auf verdammt hohem Niveau verläuft. Denn auch Album Nummer sechs bietet ausreichend stattliche Hits mit den gewohnten OhOhOh-Chören und hymnischen Refrains. Zu nennen sind etwa „Death Kart“, „I Wanna Be a Dog“, „Night of the Knuckleheads“, „Creature From the Black Metal Lagoon“, „I Want to Kill Clint Carlin“ oder „Stupid Song“.    

Grund zur Beschwerde gibt es also tatsächlich nur, wenn man das „Wild Hair (Across My Ass)“ in der Punk-Suppe mit voller Akribie sucht. An „They Came From the Shadows“ – um den Kreis dahingehend zu schließen – kommt „Stay Rad!“ zwar nicht heran, missen möchte man die 14 wiederum herrlich simpel geschmetterten Drei-Akkorde-Smasher aber keineswegs. So wird das zwangsläufige Messen an den bandeigenen Höchstleistungen am Ende doch irgendwie als Nonsens entlarvt.      

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

scroll to top