Das schwarze Herz (USA/GB 2009)

das-schwarze-herzEin Herz pocht auf Vergeltung.

Frei nach Edgar Allen Poes Short Story „Das verräterische Herz“ erzählen Autor Dave Callaham („Horsemen“) und TV-Regisseur Michael Cuesta („Six Feet Under“) die Geschichte einer ungewöhnlichen Rache: Sechs Monate, nachdem eine Herztransplantation Terrys (Josh Lucas, „Poseidon“) Leben gerettet hat, kommt eine Kette unheimlicher Ereignisse in Gang. Der alleinerziehende Vater einer genetisch kranken Tochter wird plötzlich von Visionen geplagt, die sich als Erinnerungsfragmente des Organspenders entpuppen.

Dessen ungelöste Ermordung braucht nicht viel Rechercheeinsatz. Der Alptraum aber hat gerade erst begonnen. In unmittelbarer Nähe der Täter beginnt das neue Herz schnell – und für Terry ohrenbetäubend laut – zu schlagen. Was der behandelnde Arzt als postoperativen Stress abtut, wächst sich bald zur eiskalten Vendetta aus. Denn der verpflanzte Muskel übernimmt zusehends die Kontrolle und zwingt Terry zur Tötung der Schuldigen. Für Lottercop Van Doren (Brian Cox, „Red Eye“), seinerzeit mit dem Fall betraut, ist der Verantwortliche schnell gefunden. Doch gibt ausgerechnet er dem unfreiwilligen Killer Hilfestellung.

„Das schwarze Herz“, produziert von Ridley und Tony Scott, erweist sich rasch als betulich erzählter Horror-Thriller mit betont schleichendem Spannungsaufbau. Zwischen Terrys zunehmender Blutlust, die vereinzelt ruppige Gewaltausbrüche forciert, beschreibt Cuesta seine aufopferungsvolle Sorge um Töchterchen Angela (Beatrice Miller) und die Beziehung zu Kinderärztin Elizabeth (Lena Headey, „The Broken“). Letztere dient lange zur Veranschaulichung seines charakterlichen Wandels, hofiert mit dem gelungenen Schlusskniff (und einem abschließenden lauten Herzschlag) aber noch ein wohliges Aha-Erlebnis.

Mit Ulrich Thomsen („The International“) fährt der Film zuvor noch einen wehrhaften Gegenpart auf, der, als die Komplizen der folgenreichen Mordnacht gewaltsam zu Tode kommen, den Gegenschlag probt. Das daraus resultierende Finale löst die Verstrickungen blutig, lässt, wie übrigens der gesamte Handlungsverlauf, aber die nötige Spannung vermissen. Die gute Besetzung und die düstere Grundstimmung halten bei der Stange. Wirklich fesselnd ist der morbide Racheplot aber einfach zu selten geraten. Es bleibt eine solide Verleihpremiere, die sich immerhin nicht allein auf ausgelutschte Horror-Klischees verlässt.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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