Licht aus, Kopfkino an. Auch mit „The Silent Cry“ bedienen COLLAPSE UNDER THE EMPIRE ein musikalisches Assoziationskarussell, das ohne vokalen Einsatz Geschichten erzählt. Welche das sind, kann jeder Hörer für sich entscheiden – oder die Klangwelten des Hamburger Duos einfach wirken lassen. Die sechs Tracks umfassende EP serviert den gewohnt einnehmenden Post-Rock, erweitert diesen neben den gewohnten Elektronik-Sprengseln jedoch partiell um Orchesterbeteiligung oder Klavier-Additive. Erreicht wird damit eine leichtere Zugänglichkeit und heller gestimmte Klangfarben.
Die Tiefenwirkung hingegen ist abermals von emotionalen Schwankungen und vielfältigen Nuancen geprägt. COLLAPSE UNDER THE EMPIRE sind Architekten traumwandlerischer Welten, die Himmel und Hölle zugleich sein können. Instrumental jedenfalls ist das auch diesmal einnehmend, ohne zu überfordern. Manche Herleitung wirkt im ruhigen Aufbau zwar etwas zu episodisch, wodurch ein roter Faden nicht durchweg erkennbar bleibt, an der grundlegenden Qualität von „The Silent Cry“ im Einzelnen und den Urhebern im Besonderen rüttelt das jedoch nicht. Schließlich sind die Assoziation des einen längst nicht vergleichbar mit der eines/einer anderen.
Wertung: (7,5 / 10)