Drei Outputs binnen zwei Jahren künden von erhöhter Geschäftigkeit. Ausruhen kommt für das Hamburger Duo COLLAPSE UNDER THE EMPIRE aber nicht in Frage. Schließlich ist die Schublade des Post-Rock mittlerweile dermaßen überfüllt, dass wohl nur ein reger Albumfluss den Untergang in der Masse verhindern kann. So ganz absetzen können sich Chris Burda und Matthew Jason trotz konsequentem Gesangsverzicht und elektronischer Dreingabe aber nicht. Der Schatten von Bands wie EXPLOSIONS IN THE SKY scheint einfach zu groß.
Das aber bedeutet wahrlich nicht, „The Sirens Sound“ wäre misslungen. Im Gegenteil. Die fünf Songs, die zusammen eine Spielzeit von rund 33 Minuten umreißen, setzen auf sphärische Steigerung und Synthies, was gerade beim psychedelisch angehauchten „Violet Skies“ für Verzückung sorgt. Die sich aufbauende klangliche Dramaturgie, die nach verhaltenem Auftakt und gemächlicher Steigerung letztlich vor die Gitarrenwand prallt, kommt allerdings etwas überraschungsarm daher. Dennoch gefällt der am Ende („A Different Complexion“) leicht überladen vertrackt wirkende Post-Rock vor allem in den eigenwillig elektronischen Facetten. Genrefans können gefahrlos ein Ohr riskieren.
Wertung: (6,5 / 10)