Drei Jahre nach „Set your Goals“ veröffentlichten CIV ihr Zweitwerk mit dem Namen „Thirteen Day Getaway“. Die Erwartungshaltung war nicht gerade klein, schließlich war das Banddebüt ein ziemlich gutes Album, mit welchem vor allem ein Großteil der GORILLA BISCUITS-Fans zufrieden sein konnte. Diese mussten sich dann mit dem Folgealbum allerdings etwas vor den Kopf gestoßen gefühlt haben, denn die Hardcore-Anteile wurden fast auf ein Nichts heruntergeschraubt. Stattdessen näherten sich CIV gehörig dem Rock ´n´ Roll an, man könnte sie quasi als Inspiration für all die Bands bezeichnen, die die letzten Jahre englische Rockmusik so erfolgreich gemacht haben.
Demnach braucht „Thirteen Day Getaway“ anfangs auch ein wenig, zu sehr gingen die Erwartungen in Richtung des Debütalbums. Zu Beginn stechen nur die wenigsten Songs hervor; einer davon ist „Big Girl“, der allerdings vor allem durch seine fast schon unverschämte Eingängigkeit zum absoluten Hit mutiert. Hat man sich erst einmal warmgehört, kommt der Rest allerdings von selbst. Die Stücke sind insgesamt radiotauglicher, wirken freundlicher und weniger aggressiv. Dies hatte sicherlich auch damit zu tun, dass Walter Schreifels weniger eingebunden war und mit Steve Thompson (GUNS ´N´ ROSES, METALLICA) ein absoluter Mainstream-Produzent hinter den Reglern saß.
Statt zünftiger Hardcore-Brecher hält mehrfach eine Orgel Einzug, „Thirteen Day Getaway“ ist deutlich Rock-beeinflusster. Ob dies nun „Secondhand Superstar“, „Itchycoo Park“ oder „Something Special“ sind, mit dem Vorgängeralbum sind die Stücke nicht im Entferntesten vergleichbar. Das allerdings ist – wenn man sich nach dem Erstling darauf einlassen möchte – äußerst hitverdächtig. Vor allem das krachige „Shout it“ ist zu nennen, bei dem nicht nur hier Erinnerungen an MADCAP oder COMMON RIDER hochkommen. Die alten Wurzeln sind lediglich bei zwei, drei Songs spürbar, wenngleich auch hier das Ganze rockiger unterlegt wurde (grandios: „Living Life“). CIV haben zwei Alben veröffentlicht, die einfach nicht miteinander verglichen werden können. Beides sind keine Klassiker, aber auf ihre Art und Weise verdammt gute Alben. Leider sollte kein drittes folgen.
Wertung: (8 / 10)