Mal ehrlich: Wer bei einem Bandnamen wie BRUTALITY WILL PREVAIL andere Klänge als solche erwartet, die selbigem Recht erteilen, unterschätzt die tosende Vordergründigkeit des Hardcores. Allerdings kommt bei den Walisern noch eine ausgewachsene Portion Metal hinzu. An der selbsterfüllenden Verheißung des Namens rüttelt das jedoch in keiner Weise. Alles ist roh, wuchtig und irgendwie redundant. Zumindest, wenn an der von leicht heiserem Geschrei überschatteten Basis eine kompromisslose, mit momentweisem Doom- und Sludge-Einschlag versehene Midtempo-Walze wütet, die bereits den Opener (und Titeltrack) ihres sechsten Langspielers „Misery Sequence“ auf fast fünf Minuten streckt.
Auf den ersten Blick erscheint das wenig ersprießlich. Solider Sturm nach hergebrachter Bauart. Tatsächlich benötigt die Platte mehrere Anläufe, um ihr volles Potential zu entbieten. Dann aber wird eines unmissverständlich klar: Einfach nur stumpf ist nicht das Ding von BRUTALITY WILL PREVAIL. Instrumentale, bisweilen experimentell angehauchte Ausschweifungen (siehe „Twisting the Knife“ oder „Unsettling“) sowie eingestreute Extravaganzen (etwa die kurze Percussion-Einlage beim eröffnenden „Misery Sequence“ oder das komplett von Sängerin Toni Coe-Brooker geschmetterte „Breathless“) wahren den Blick über den Tellerrand des schleppend vorgetragenen Krawalls. So wird die Platte insgesamt doch zur spannenden, von abgründiger Atmosphäre und düsteren Texten geprägten Angelegenheit (weitere Anspieltipps: „End of Me“, „Bitter End“).
Wertung: (7 / 10)