Boysetsfire – After the Eulogy (2000, Victory Records)

boysetsfire-after-the-eulogyAls BOYSETSFIRE kurz nach der Jahrtausendwende ihr Album „After the Eulogy” veröffentlichten, stand die Hardcore-Szene quasi Kopf. Bis dato war die Band noch ein recht kleines Licht, avancierte dann aber binnen kürzester Zeit zu einer der wichtigsten Bands überhaupt. Man schien quasi auf BOYSETSFIRE oder ein Album wie „After the Eulogy“ gewartet zu haben. Texte mit Anspruch und eine Musik, die übergreifend unterschiedliche Genres dem Hardcore näher brachte. Dieser wurde mit diesem Album spielend leicht ins neue Jahrtausend katapultiert, mit Indie-Elementen angereichert und verfeinert.

Die Wucht der Songs sucht auch heute noch ihresgleichen, zudem sind diese über weite Strecken unglaublich eingängig und melodisch. Das Wechselspiel aus Schreien und Singen konnte damals noch Maßstäbe setzen, was in den nachfolgenden Jahren von unzähligen Bands zu Tode getrampelt wurde. „Rise / Rise / Rise“, ein Wort, mehrere Wiederholungen. Die Ruhe vor dem Sturm. „After the Eulogy“ fegt über den Hörer und hinterlässt eine Schneise der Zerstörung. Enormer Wiedererkennungswert und Live-Hymne gleichermaßen. „Rookie“ als einer der größten Hits von BOYSETSFIRE folgt, der die Kombination aus Härte und Eingängigkeit mit am besten trifft. Markant vor allem die Gitarrenriffs zu Beginn. „Pariah Under Glass“ betont die ungestüme Seite von „After the Eulogy“, kurz und prägnant.

Mit „When the Rhetoric Dies“ folgt ein erster ruhigerer Song, wobei die Band ihr Meisterstück erst später mit „My Life In The Knife Trade“ abliefert. Die Spannung und Intensität, die BOYSETSFIRE hier über fast sechs Minuten aufbauen, lässt die Zeit förmlich stillstehen. Wie gut Nathan Gray singen kann, ist spätestens hier eindrucksvoll zu hören. Dies ist zudem der vielleicht beste Song, den diese Band je geschrieben hat. Mit „After the Eulogy“ haben BOYSETSFIRE nicht nur einen Meilenstein des modernen (Post-)Hardcore geschaffen, der die eng gesteckten Grenzen des Genres locker sprengt, sondern sich vor allem ihre eigene Nische geschaffen. Gute Alben sind das eine, ein Werk wie „After the Eulogy“ jedoch ist etwas ganz anderes. Wegweisend, Maßstäbe setzend und einfach großartig!

Wertung: 9 out of 10 stars (9 / 10)

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