Blackfield – Blackfield II (2007, Snapper Music)

Steven Wilson ist der Halbgott des progressiven Rock. Mit seinen Bands NO-MAN und PORCUPINE TREE eifert er in großen Schritten dem Olymp entgegen. Als Vorbilder dienen eigenen Bekundungen zufolge PINK FLOYD und Donna Summer. BLACKFIELD ist ein Nebenprojekt des Filigran, eines das neidisch machen könnte. Zusammen mit Israels Pop-Papst Aviv Geffen zeugt er episch verspielte, ja auch hier gern progressive, Songs, die sich gern konventionellen Schubladen entziehen, ohne deren Inhalt zu meiden.

Das zweite Album des dynamischen Duos heißt schlicht „Blackfield II“. Der Pomp steckt nicht im Titel, sondern im Detail. Was hier zwischen komplexer Ballade („1.000 People“) und poppig influenziertem Stadionrock („Epidemic“) geboten wird, grenzt an Genialität ohne scheinbare Mühe. Die Sicherheit, mit der in Serie traumwandlerisch verspielte, dabei wunderbar vielschichtige Stücke von absoluter Schönheit geboten werden, lässt staunen. Nicht zu vergessen schaudern, denn die allgegenwärtig transportierte Emotionalität sorgt fortwährend für echte und ehrliche Ergriffenheit.

Die Angebotspalette umschreibender Adjektive reicht von anmutig bis makellos. Die zehn Pophymnen ziehen unverzüglich in ihren Bann und entführen den Hörer auf eine Reise in eine Welt, die ihre Tiefen mit eleganter Klangformung zu überspielen weiß. Die Produktion ist bombastisch, ohne mit der technischen Überlegenheit zu protzen. Denn BLACKFIELD stehen für handgemachte Musik. Und die erklimmt dank Wilson und Geffen einen Höhepunkt, der so schnell nicht wieder erreicht werden wird. Kurzum: ein Meisterwerk.

Wertung: 9.5 out of 10 stars (9,5 / 10)

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