Steven Wilson – Insurgentes (2009, Kscope)

Als Mastermind von PORCUPINE TREE hat Steven Wilson schon jetzt Musikgeschichte geschrieben. Weil brillanten Köpfen oftmals aber ein kreatives Standbein nicht ausreicht, betätigt sich auch der Gitarrist und Sänger in verschiedenen Nebenprojekten. Nach BLACKFIELD, NO-MAN u. a. beschreitet das Allroundtalent nun erstmals Solopfade und stellt mit „Insurgentes“ ein Album vor, das getrost als konsequenter nächster Schritt verstanden werden darf. Ein wenig schwerer geriet Wilson der Alleingang. Seine sphärische Klangkunst würde ohne einen gewissen Grad der Sperrigkeit aber auch unmöglich funktionieren.

Unterstützung findet seine Gitarre durch Piano und dezente Industrial-Anleihen. Manchmal kommen auch Bass und Schlagzeug hinzu. Einnehmend ist wieder dies progressive Element, das Wilson vom klassischen Rock bis zum modernen Pop in aller Gemütsruhe auf verschiedenen Spielwiesen zur Anwendung bringt. Natürlich nicht ohne die Verzerrung ins noisige, die den Harmonien einen Hauch von Undurchschaubarkeit verleiht. Wilson beherrscht die Ästhetisierung der Klänge wie kaum ein Zweiter. Und seine Musik wird nur umso spannender, je unspektakulärer sie daherkommt. Ein zwingend aufregendes Album ist „Insurgentes“ darum nicht geworden. Aber eben das durfte auch kaum erwartet werden.

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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