beNUTS – Shut Up And Dance (2009, Impulso)

Fünfzehn Jahre sind eine unglaublich lange Zeit. Für das eigene Leben, für das Alter seines Lieblingsfilms oder auch die große Liebe. Diese Zahl ist auch für die BENUTS aus München eine große Sache, denn seit nunmehr anderthalb Dekaden spielt sich das Oktett in die Herzen tanzfreudiger Menschen auf der ganzen Welt. Und es gab ausreichend Gelegenheit, das Tanzbein zu schwingen: 500 Konzerte und sechs Studioalben wurden bis heute absolviert bzw. eingespielt. Nummer sieben erscheint zum Monatsende und hört auf den Namen „Shut Up And Dance“. Ein wahrlich passender Titel!

Denn das Tanzbein darf getrost auch bei ihrem neuen Output geschwungen werden. Zudem gab sich die Band noch nie derart abwechslungsreich. Das zeigt sich schon an den diversen Sprachen, in denen die Songs vorgetragen werden. Und es geht hier nicht nur um Englisch, Französisch oder Deutsch. Selbst Japanisch trauen sich die BENUTS zu („Mai Nichi“). Aber auch bei den Songs selbst war man um möglichst viel Abwechslung bemüht. Uptempo-Kracher wie „Chance“ oder „Schnauze Voll“ wechseln mit chilligeren oder „gemütlicheren“ Songs („Road to Nowhere“, „Day Off“). Einzig der Unterhaltungswert verändert sich nicht. Tanzbar sind die Stücke sowieso, wofür in erster Linie natürlich die dreiköpfige Bläserfraktion verantwortlich ist.

Die Band setzt sich aber keine Grenzen, was bspw. „Everybody’s Jerk“ beweist. Der Gesang ist hier deutlich tiefer und man kann durchaus den Eindruck gewinnen, als bediene sich die Band bei mancher Größe aus den 60er Jahren. Ohne aber natürlich den eigenen Stil mit Bläsern etc. zu vernachlässigen. Mehr Punkrock gibt es dagegen mit „Versetzt“. Es gibt also viel zu entdecken auf „Shut Up And Dance“, ohne dass es aber überfrachtet wirkt. Rockmusik mit Ska-Elementen ist eine Sache, viele machen das, aber nur selten kommt ein so abwechslungsreiches und überzeugendes Album wie „Shut Up And Dance“ dabei heraus. Damit setzen die Jungs ihrem Schaffen wohl vorerst die Krone auf.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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