Nach dem düsteren „Generator” (1992) folgte ein Jahr später bereits das nächste Output von BAD RELIGION. „Recipe for Hate“ sollte das vorerst letzte Album auf dem von Gitarrist Brett Gurewitz gegründeten Label Epitaph sein, denn man wechselte zum Major Atlantic. In den ewigen Hitlisten wird „Recipe for Hate“ sicherlich weniger auftauchen, was mehrere Gründe hat. Zum einen machten BAD RELIGION zu dieser Zeit einen – für ihre Verhältnisse – musikalischen Stilbruch mit, der vor allem auf diesem Album zu hören ist. Zum anderen hatte man zuvor fast jährlich ein neues Album veröffentlicht, vielleicht hat man sich auch einfach etwas übernommen und wollte bzw. musste diesmal etwas neues probieren. Mit 14 Songs ist das Album wieder länger ausgefallen als „Generator“, was in diesem Fall jedoch auch einige Lückenfüller mit sich bringt. Vor allem gen Ende.
Das Titelstück „Recipe for Hate“ ist noch eher dem BAD RELIGION-Standard zuzuschreiben. Schnelle Riffs, dynamischer Gesang und mehrstimmige Refrains mit den für diese Band so typischen Elementen. Das Album ist im Anschluss musikalisch breiter aufgestellt, vielfältiger und experimenteller. Die Maxime, es möglichst schnell und hart auf den Punkt zu bringen, galt zwar auch beim Vorgänger schon nicht mehr, doch „Recipe for Hate“ befindet sich fast ausschließlich im Midtempo-Bereich. Ob BAD RELIGION sich selbst erst einmal wieder finden mussten? Selbst Eddie Vedder war bei den Aufnahmen mit im Studio. Mit „American Jesus“ hat zwar auch „Recipe for Hate“ seinen Klassiker zu bieten, nicht minder überzeugend ist „All Good Soldiers“. Dennoch sind die kleinen Veränderungen nicht zu überhören.Für Bandverhältnisse ein gutes, wenn auch nicht vollends überzeugendes Album.
Wertung: (7 / 10)