„Das Ganze erinnert mich an ´nen alten Film.“ – Ein Mann mit Weitsicht: Aris
Als ein führerloses Frachtschiff in den New Yorker Hafen einläuft, ist für Polizei-Offizier Aris (Marino Masé, „Tenebrae“) nicht an einen frühen Feierabend zu denken. Mit einem Gesandten des Tropeninstituts macht er sich auf die Suche nach der Crew, von der aber nur noch unschöne matschige Reste übrig sind. Im Laderaum, verpackt in Kaffeekartons, finden sie schließlich eine Ladung mysteriöser grüner Eier. Eines davon, leuchtend und pulsierend, soll zur Untersuchung verpackt werden („Vorsicht, vielleicht ist es gefährlich.“ / „Ach was!“) und entblößt, als es effektvoll platzt, sein grausames Geheimnis.
Die Berührung mit dem schleimigen Innern lässt Menschen (in Zeitlupe) wie Ballons platzen, woran Regisseur/Co-Autor Luigi Cozzi („Star Crash“) und seine Tricktechniker einigen Gefallen finden. So spritzen Eingeweide wiederholt mit Wonne und Schmackes aus zerreißenden Bauchdecken. Wundern darf man sich da schon, dass die hiesige Fassung seinerzeit lediglich bei störenden Handlungssequenzen Federn lassen musste. Aber sei es drum. Aris jedenfalls kommt als einziger mit dem Leben davon und paktiert mit der Regierungsbeauftragten Stella Holmes (Louise Marleau), die zur Beihilfe den abgehalfterten Ex-Astronauten Hubbard (Ian McCulloch, „Zombies unter Kannibalen“) rekrutiert.
Stella: „Nennen Sie mich nicht ´Baby´, junger Mann!“
Aris: „Und Sie sagen gefälligst zu mir nicht ´Junger Mann´, Babe!“
Der hat die fremden Organismen schon während der ersten Marslandung erblickt, wofür ihm auf der Erde statt Glauben jedoch eine Menge Spott geschenkt wurde. Also vergeht er vor Selbstmitleid und Zweifeln („Ich habe keine Ahnung, wer oder was Mars ist und ich war auch niemals dort.“), erklärt sich in rehabilitativer Aussicht aber zur Kooperation bereit. Die Spur führt schließlich zu Hamilton („Traumschiff“-Kapitän Siegfried Rauch), der mit Hubbard ehedem zum Mars flog und der den Kollegen, von einer fremden Macht besessen, verleumdete. Wen wundert da noch, dass sich in seiner gut bewachten Bunkeranlage ein interstellarer eierlegender Zyklop namens Astaron findet?
Schauspielerisch herrlich überdreht und tricktechnisch zünftig schmaddernd, staubt die deutsch-italienische Co-Produktion einige Ideen vom Klassiker „Alien“ ab. Mit liebevoller Synchronfassung und schmissigem Goblin-Score zeichnet sich freudiger Trash ab, dessen herrlich bekloppte Dialoge immer wieder zum Schenkelklopfen animieren. Getrübt wird das Vergnügen allerdings durch den trägen Mittelteil, der in Richtung eines verschwörerischen Thrillers driftet und das Tempo merklich drosselt. Schlussendlich wird auch die Tür zu einer Fortsetzung aufgestoßen, der eine Realisierung aber verwehrt blieb. Schade eigentlich, für ein weiteres absurdes Splatter-Omelette hätten ruhig noch ein paar Eier zerschlagen werden dürfen.
Wertung: (5 / 10)