Fortress – Die Festung (USA/AUS 1992)

fortress-die-festungCrime does not pay.

Die Zukunft sieht düster aus. Wieder einmal. Weil Ressourcen knapp geworden sind, wird die Geburtenrate in Amerika strikt kontrolliert. Ebenso die Grenzen. Wer mehr als ein Kind zeugt, wird eingesperrt. Nur leider starb der Nachwuchs von Ex-Elitesoldat John Brennick („Highlander“ Christopher Lambert) und seiner Frau Karen (Loryn Locklin, „Filofax“) bei der Empfängnis. Als sie dennoch ein zweites Mal schwanger wird, versuchen die beiden nach Kanada zu fliehen. Doch sie fliegen auf und werden in ein privates unterirdisches Hochsicherheitsgefängnis in der Wüste gebracht. Flucht ist zwecklos. Denn alle Gefangenen tragen explosive Sonden im Körper.

Der hochtechnisierte Knastkomplex, in dem die Gedanken und Träume der Insassen überwacht werden, gilt als ausbruchsicher. Zumindest der Theorie und Anstaltsdirektor Poe („RoboCop“-Schurke Kurtwood Smith) nach. Um sich, Karen und das gemeinsame Baby zu retten, versucht es Brennick trotzdem. Aus dieser Prämisse zimmert Horror-Spezi Stuart Gordon („From Beyond“) einen soliden Blick aufs düstere Übermorgen. Aber „Fortress“ ist kein dystopischer Auswuchs orwell’scher Dimension, sondern ein actionbetonter, mäßig aufregender Sci-Fi-Thriller mit derben Gewalteinlagen. Die Figuren agieren darin nach gängigen Mustern und noch gängigeren Klischees.

Der hünenhafte Unterdrücker (Vernon Wells, „Phantom Kommando“) darf da ebenso wenig fehlen, wie der hilfreiche Technik-Spezialist (mit Fischbrille: „Re-Animator“ Jeffrey Combs). Variiert wird lediglich der Rahmen, der hier zwar im High-Tech-Gewand daher kommt, den altmodischen Kern der simplen Geschichte aber kaum aufwerten kann. So schart Lamberts traurig dreinblickender Knacki Verbündete (u.a. Clifton Gonzales Gonzales, „Dirty“) um sich und plant mit ihnen die unmöglich scheinende Flucht. Hin- und Ausführung inszeniert Gordon routiniert und auch die Schauspieler agieren solide. Mehr als ein (trick-)technisch ansprechendes wie gleichsam überraschungsfreies B-Movie entsteht daraus aber nicht.

Ein wenig Ambivalenz versprüht einzig Smiths halb-künstlicher Direktor, der ein sonderbares Interesse für Karen entwickelt und sie glatt in seine Gemächer ziehen lässt. Aber „Fortress“ mangelt es insgesamt an zündenden Ideen. Das zeigt vor allem das Finale, das in Ermangelung von Feindbestand auf einen todbringenden Lastwagen setzt. Allerdings nicht in der deutschen (Kino-)Fassung, die den bösen Brummi ebenso großzügig ausspart, wie das Gros der Gewalteinlagen. Aber ob nun gekürzt oder in seiner unzensierten Glorie, der Film bleibt eher für beinharte Fans von Gordon oder Lambert interessant. Denn hinter seinem noch immer respektablen Ruf bleibt das Ergebnis doch ein gutes Stück zurück.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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