Ash Return – The Sharp Blade of Integrity (2020, Swell Creek Records)

Das Sinnbild der Wiederauferstehung tragen ASH RETURN bereits im Namen. Die Asche bezieht sich dabei auf MIOZÄN, jene heimische Hardcore-Institution, die nach bald zwanzig Jahren und zwei Reunions 2019 ihre endgültige (und doch verblüffend abrupte) Auflösung erklärte. Ans Aufhören war für das Gros der Band jedoch nicht zu denken. Also wurde mit neuem Frontmann (Johnny von GLORYFUL) weitergemacht. Oder besser: neu angefangen. Die überschreibende Metapher würde sonst, auch ungeachtet der Namensgleichheit zum bekannten Song von IGNITE, ihrer tieferen Bedeutung beraubt.

Das Quintett selbst hat für seinen Sound den Begriff „Swordcore“ geschaffen. Der passt definitiv zum biblischen Motiv des Erzengels Michael auf dem Cover des Debütalbums „The Sharp Blade of Integrity“. Die darauf enthaltenen elf Tracks ließen sich aber auch mit der Formulierung „Aggro-Metal“ umschreiben. Bereits daran lässt sich ermessen, dass ASH RETURN vom MIOZÄN’schen Kern abweichen. Überraschend ist das nicht. Wer will schon ewig dieselbe Leier spielen? Die Nähe zu altschulischem Hardcore und Punk bleibt trotzdem unmissverständlich gewahrt. Nur eben mit streckenweise überraschend deutlich ins Zentrum strebendem Metal-Anteil, der momentweise gar die Nähe zu IRON MAIDEN & Co. sucht.

Der Erstling der Veteranen ist vor allem deshalb gelungen, da die Gewichtung der verwobenen Stile variiert. Mal strebt der Hardcore-Punk in den Vordergrund, dann wieder das Schwermetall. Garniert wird das Ganze mit wechselfreudigen Vocals, die Langhaar-Gesang und Kurzhaar-Shouts zusammenbringen und an den richtigen Stellen auch Crew-Chören Raum gewähren. Das führt zu Referenz-Hits des Kalibers „Drown in Tears“, „Time Is the Enemy“, „Onwards“, „F.T.W.“ oder „Rest in Peace“. Zwar machen hier nicht alle Tracks gleichermaßen Lust auf mehr, aus dem Stand etablieren dürften sich ASH RETURN mit diesem sympathisch hymnischen Stil-Potpourri aber fraglos. Eine zweifelsfrei geglückte Wiederauferstehung.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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