American War Machine – Unholy War (2019, Bridge Nine Records)

Man kennt das Prinzip aus Filmen mit Bud Spencer: Kelle links, Kelle rechts, beidhändig gereichte Backpfeifen und schlussendlich die platzierte Faust auf die Fontanelle. In etwa so fühlt sich auch „Unholy War“ an, das Debütalbum der Bostoner Hardcore-Hofierer AMERICAN WAR MACHINE. Die aus Mitgliedern u. a. von SLAPSHOT, AGNOSTIC FRONT und BLOOD FOR BLOOD bestehende Band liefert furztrockene Ohrenschelte nach Maßgabe der alten Schule. Will heißen: Melodien machen sich rar, dafür wird rasant und streng aggressiv nach vorn geknüppelt.

Die martialische Aufmachung in erdverbundenen Tönen (samt Skelett-Soldaten) spiegelt den Tenor des dreckigen Dutzends Tracks (inklusive eines kurzen Intros) adäquat wider: Es geht um – und gegen – Gewalt, Unterdrückung und Kriegstreiberei. Die Jahrzehnte währende Erfahrung der vier Mitglieder ist zu jeder Zeit spürbar und mündet in versierte Dresche ohne nennenswertes Überraschungspotential. In Hälfte eins schleicht sich gar das Gefühl ein, AMERICAN WAR MACHINE könnten im weiteren Verlauf der Platte in stumpfer Monotonie erstarren.

Doch das über stimmungsvolle Gangshouts hervorstechende „Becoming Death“ eröffnet einen Reigen durchaus abwechslungsreicher Brecher, bei denen auch mal der Punk („Calcified Eye“) prominenter hervorstechen darf. Bei „Beautiful Death“ lässt sich das Gespann gen Ende obendrein zu einem stimmungsvoll kreischigen Gitarrensolo hinreißen. In Summe mögen diese vereinzelten Abstecher etwas wenig erscheinen. Am stattlichen Wirkungsgrad von „Unholy War“ rütteln die strukturellen Abstriche aber bestenfalls bedingt. Sofern man es denn mit der musikalischen Bud-Spencer-Spezialbehandlung hält.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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