Es ist keine Seltenheit, dass Musikschaffenden die Betätigung in einer einzigen Band auf Dauer nicht ausreicht. Das mündet oftmals in Soloprojekte, bei denen ein „persönlicherer“, stilistisch gern abweichender Sound gepflegt wird. Eine Ausnahme ist BIOHAZARD-Frontmann Billy Graziadei, der, nachdem er mit Senen Reyes (CYPRESS HILL) POWERFLO gegründet hatte, als BILLYBIO den Alleingang antrat. Das Ende 2018 vorgestellte Debütalbum „Feed the Fire“ zeigte, dass Graziadei dem Metal-beeinflussten Hardcore die Treue hält. Statt an BIOHAZARD erinnern manche Songs jedoch eher an BLOOD FOR BLOOD. Aber auch zu denen pflegt der Gitarrist und Sänger enge Bande.
Mit der Vinyl-Single „Freedom’s Never Free“ koppelt BILLYBIO einen der stärksten Tracks seines Debüts aus. Die Nummer ist schnell, wütend und hymnisch – und hat die gesonderte Veröffentlichung definitiv verdient. Die übrigen Beiträge wirken jedoch eher wie Füllmaterial: Das gilt noch am wenigsten für das solide Bob-Marley-Cover „Get Up, Stand Up“, das bei den Chören blechern wirkt, gen Ende aber schicke Metal-Gitarren auffährt. Die beiden verbleibenden Nummern sind Demo-Varianten von „Freedom’s Never Free“ sowie „Feed the Fire“. Allerdings bleiben diese gänzlich reizarm, da sie lediglich klingen, als wären die Albumversionen in einer Lagerhalle abgespielt und mit einem Tonbandgerät neu aufgenommen worden. Vinyl-Junkies mögen daher mit der 7“ selig werden, dem Rest kann sie hingegen schnurz sein.
Wertung: (5 / 10)