Unmelodisches, obendrein unverständlich hallendes Geplärre trifft auf kantigen, mal schleppend, mal überfallartig vorgetragenen Hardcore. Spaß sieht anders aus. Aber gemessen an ihrer Musik verstehen SPINE diesen ohnehin nicht. Ihr Zweitwerk „Faith“ ist ein Album, das kaum etwas anderes zu bezwecken scheint, als die Gehörgänge zu malträtieren. Es geht um Krach, ohrenbetäubend, ohne gefälligen Anker.
Natürlich gibt es Momente, die aus der auditiven Tristesse hervorstechen: instrumentale Passagen mit variablen Rhythmen und einem Hauch von Verspieltheit, am Rande auch mal der Schein auflockernder Gangshouts. Im Stile der frühen CEREMONY geht es primär jedoch darum, den Hörer abzuwatschen. Immer und immer wieder; über neun bei aller Kürze (die Platte dauert trotz ausuferndem Finalstück nicht einmal 20 Minuten) zehrend abgemischte Tracks.
SPINE walzen konsequent alles platt, was auf einer simplen Ebene unterhalten könnte. Für puristische Publikumskreise, die den Hardcore roh und ungestüm brauchen, mag „Faith“ durchaus beeindruckend erscheinen. Auf der Bühne dürfte die unbändige Energie der US-Südstaatler denn auch für positive Eindrücke sorgen. Auf Konserve sind solche Momente hingegen äußerst rar gesät.
Wertung: (5 / 10)