ALL ABOARD! kommen aus Mönchengladbach. Aber vorneweg: Ihr Album klingt nicht nach Mönchengladbach. Wirklich nicht. Bereits der erste Song entführt den geneigten Musikkonsumenten in die Weite der Vereinigten Staaten, in die Welt vom Springsteen Bruce und Konsorten – herrlicher (Punk-)Rock inklusive Mundharmonika und Fingerschnippen. Nachdem der Einstieg gründlich gelungen ist, geht es nicht minder gefällig weiter. Diesmal allerdings erinnert der Sound an die großen THE BONES aus dem ehrwürdigen Königreich Schweden; allerdings ohne diese bloß zu kopieren. Und Song Nummer zwei ist nicht der einzige, bei dem die Vorgenannten als Assoziation in den Sinn kommen.
Das nachfolgende Akustikhäppchen schmeckt ebenfalls nach mehr und lässt die Vielschichtigkeit der Band erkennen. Und so entwickelt sich im weiteren Verlauf ein vielseitiges und abwechslungsreiches Album, das einige Einflüsse erkennen lässt (um das Namedropping fortzusetzten seien einfach mal THE GASLIGHT ANTHEM und AGAINST ME! genannt, an manchen Stellen – zumindest gesanglich – auch ANTI-FLAG), ohne dabei den Eindruck zu erwecken, nach der „Copy & Paste“-Methode zustande gekommen zu sein. Insgesamt könnten böse Zungen vielleicht die Vielschichtigkeit als Indiz auslegen, dass der eigene Stil noch nicht zu einhundert Prozent gefunden ist. Aber wer hört schon auf böse Zungen?
Zum Ende hin wird „Twelve Little Compliments“ straighter, was den Jungs sehr gut zu Gesicht steht, ohne damit die Songs der ersten Hälfte verschmähen zu wollen – im Gegenteil. Live kommt das Ganze wahrscheinlich richtig geil, inklusive Fingerpointing und kollektivem Mitgegröle! Dickes Lob an Bakraufarfita Records aus Berlin für dieses Release!
Wertung: 
(7,5 / 10)