Albert Pyun ist tot

Für die einen war er ein Kult-Regisseur, für die anderen ein ausgemachter Trash-Filmer. Dabei stand Albert Pyun ungeachtet streitbarer Qualitätsmerkmale für B-Unterhaltung mit eigenem Touch. Am 26. November ist der gebürtige Hawaiianer im Alter von 69 Jahren verstorben.

Gewisse Titel aus Pyuns Vita haben in Fankreisen bis heute Gewicht; allen voran das Jean-Claude-Van-Damme-Frühwerk „Cyborg“ (1989). Aber auch sein Debütfilm „The Sword and the Sorcerer“ (1982), „Kickboxer 2“ (1991) oder „Nemesis“ (1992) genießen einen respektablen Ruf.

In vier Jahrzehnten drehte Pyun mehr als 50 Filme und arbeitete u. a. mit Schauspielern wie Michael Dudikoff („Radioactive Dreams“, 1986), Kris Kristofferson („Cyborg Warriors“, 1993), Lance Henriksen („Cyborg Warriors“, 1993 & „Spitfire“, 1995), Christopher Lambert („Ultimate Chase“, 1996 & „Mean Guns“, 1997), Rutger Hauer („Omega Doom“, 1996 & „Blast“, 1997), Dennis Hopper & Steven Seagal („Ticker“, 2001) oder Michael Paré („Road to Hell“, 2008 & „The Sword and the Sorcerer 2“, 2010) zusammen.

Für die große Leinwand (und Cannon Pictures) drehte er etwa die Comic-Verfilmung „Captain America“ (1990). Seine Fans schätzten Pyun für seinen kreativen Freigeist. Denn Schnürsenkelbudgets bedeuteten für den unabhängigen Individualisten kein Hindernis. Allerdings sind Pyuns Visionen – nicht wenige ranken sich um Cyborgs – bisweilen unnötig verkopft. Und tricktechisch lachhaft umgesetzt. Dennoch: Das unangepasste Moment machte ihn stets sympathisch.

2013 machte Pyun öffentlich, dass er an Multipler Sklerose erkrankt war. Vier Jahre später wurde bei ihm Demenz diagnostiziert. Doch auch das hielt ihn nicht davon ab, weitere Projekte zu finanzieren und – in Teilen – zu realisieren. Mehrere Filme, darunter der „Cyborg“-Ableger „Cyborg Nemesis: The Dark Rift“ (2016) bleiben durch Pyuns Tod unvollendet.

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