Aiden – From Hell… With Love (2010, Victory Records)

aiden-from-hell-with-loveEs fällt nicht schwer, Will Francis und seine geschminkten Musikerkumpane von AIDEN albern zu finden. Aber die Band aus Seattle geht unbeirrt ihren Weg und schafft es durchaus überzeugend Emo-Core und Dark-Wave unter einen Hut zu bringen. Mit „From Hell… With Love“ spendiert die Kajal-Fraktion ihren Fans ein erstes Live-Album, das, wie im Hause Victory Records mittlerweile üblich, als CD-/DVD-Doppelpack erscheint.

Eine herausragende Bühnenband waren AIDEN nie. An guten Tagen können sie fraglos mitziehen, meist kranken die Shows aber an schwachbrüstiger Soundsoße und Wills kraftlosem Gesang. Das in Chicago aufgezeichnete Konzert ist da keine Ausnahme. Erwartungsgemäß zufriedenstellend fällt das Set aus, das einige Hits, zu einem Gutteil dem vierten Langspieler „Knives“ (u.a. „Crusification“ und „Scavengers of the Damned“) entnommen, auffährt. Aber auch beliebte ältere Nummern wie „I Set My Friends on Fire“ oder das furchterregend mies klingende „Die Romantic“ werden vor lautstarkem Pulk dargeboten.

Die Interaktion mit dem Publikum gehört sicher zu den Stärken der Düster-Rocker. Will (eigentlich wiL) wird zwar nicht müde von der DVD-Aufnahme zu sprechen, animiert die Fans aber souverän zu stimmlicher Unterstützung. Zwingend gebraucht hat es „From Hell… With Love“, insbesondere die lustlos wirkenden abschließenden vier Akustik-Tracks sicher nicht. Die AIDEN-Anhängerschaft wird solide bedient, der Schnoddrigkeitsbonus gegenüber den auf Perfektion gebrezelten Labelkollegen fast zu üppig ausgespielt. Freunde weniger auf Attitüde und modische Accessoires ausgerichteter Musik hören/sehen sowieso woanders hin.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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