Mit ihrem letzten Album „Ruiner“ haben sich A WILHELM SCREAM eine Menge Freunde gemacht, gingen sie doch konsequent einen anderen Weg, als all die erfolgreichen Bubblegum-Punkrocker. Härte siegte über Pop-Appeal, Natürlichkeit über Selbstdarstellung. Das sympathische Quintett um Frontmann Nuno legt nun abermals über Nitro nach, als Produzent stand diesmal der omnipräsente Bill Stevenson zur Verfügung, was man dem Album auch gleich irgendwie anhört. Ansonsten haben A WILHELM SCREAM vieles beim (guten) Alten gelassen, nur hier und da an der Feinabstimmung gearbeitet, was sicherlich auch auf ihren neuen Bassisten zurückzuführen ist.
Auffällig sind die dezent verspielteren Gitarren, die es in dieser Form beim Vorgänger nicht gegeben hat. Sänger Nuno gibt mit seinem markanten Organ den Songs den letzten Feinschliff, sicherlich rau im Grundton, aber dennoch höchst melodisch. Wie auch abermals die Songs. An Hits wie „The King is Dead“ muss sich die Band sicherlich (zurecht) messen lassen, wovon sie jedoch wieder einige mit im Gepäck haben. Stellenweise geht es melodischer zu als auf „Ruiner“, ohne aber den eigenen Sound zu vernachlässigen oder Neuland zu betreten. „The Horse“, „Die While We’re Young“ oder vor allem „These Dead Streets“ sind die Aushängeschilder von „Career Suicide“. Ob diese aber nun an die älteren Hits heranreichen, bleibt Ansichtssache. Angst vor Sympathieeinbußen müssen A WILHELM SCREAM keineswegs haben, denn auf ihre Art und Weise sind sie derzeit das Maß der Dinge. Zumindest wenn es darum geht, in diesen Tagen melodischen Punkrock mit einem Hardcore-Einschlag nahe der Perfektion zu bringen.
Wertung: (8 / 10)