Mit A WILHELM SCREAM kehrt Nitro Records zu seinen Wurzeln zurück. Bands wie THE VANDALS, AFI, GUTTERMOUTH oder JUGHEAD’S REVENGE etablierten das Label von OFFSPRING-Sänger Dexter Holland in den Anfangstagen. Nach längerer Durststrecke wagt man in verschiedenen Genres nun einen neuen Vorstoß. Geringfügig aus dem Rahmen fallen dabei A WILHELM SCREAM. Durch kraftvollen Hardcore-Punk mit Hang zu verspielten Melodien zwischen Rock und Metal hinterlässt das Gespann einen bleibenden Eindruck und stampft ihr zweites Album tief ins Gedächtnis eines hungrigen Publikums.
Bereits ihr Debüt „Mute Print“ ließ die Musikwelt aufhorchen. Doch was A WILHELM SCREAM mit dem Nachfolger „Ruiner“ vorlegen, ist ein energiegeladener Angriff auf in die Luft gereckte Fäuste und wild zuckende Gliedmaßen. Mit geradezu erfrischender Leichtigkeit verschiebt das Quintett von der amerikanischen Ostküste Grenzen und gibt unbekümmert Vollgas bis zur Schwindsucht. Inspiriert, eingängig und trotzdem rotzig bis zum Abwinken rollen A WILHELM SCREAM wie eine Dampfwalze durch die gepflegten Vorgärten des Punk-Rocks. Mit klugen Texten, die ironisches Augenzwinkern meist schon in den Songtiteln zur Schau stellen („Kids Can Eat a Bag of Dicks“), verleiht das Gespann ihren Nummern den nötigen Tiefgang. Herz, was willst du mehr?
Wertung: (8 / 10)