Next (USA 2007)

next-2007„Here is the thing about the future. Every time you look at it, it changes, because you looked at it. And that changes everything else.” – Cris

Große Namen machen längst keinen großen Film. Wenn es so wäre, bräuchte man das Scheitern von Hollywood-Blockbustern nicht mehr zu fürchten. Solchen wie „Next“, einem lustlos gespielten und schematisch heruntergekurbelten Action-Thriller mit übersinnlichem Touch. Das Skript basiert lose auf einer Kurzgeschichte von „Blade Runner“-Autor Philip K. Dick. Als Gütesiegel ist das kaum zu erachten, stellt diese doch wahrlich nicht die erste Filmadaption, die eine seiner hintersinnigen Vorlagen zugunsten oberflächlicher Schauwerte zu Schund reitet.

Las Vegas-Bühnenmagier Cris Johnson (Nicolas Cage, „Face/Off“) kann in die Zukunft blicken. Allerdings nur in die eigene und maximal zwei Minuten voraus. Diese Gabe will sich FBI-Agentin Callie (Julianne Moore, „Hannibal“) zunutze machen, um eine extremistische Gruppierung (u.a. Thomas Kretschmann, „King Kong“) davon abzuhalten, auf amerikanischem Boden eine Atombombe zu zünden. Johnson aber interessiert sich nur für Liz (Jessica Biel, „Fantastic Four“), mit der er zur Bummelfahrt an den Grand Canyon ausholt. Was er dabei nicht ahnt: Neben Callie ist ihm auch die Terrorzelle dicht auf den Fersen.

Mit Dackelblick und angedeuteter Zottelmähne manövriert sich Cage durch die löchrige Story. Die wiederholt eingeflochtenen Schnipsel einer potentiellen Zukunft rauben dem Film zwar jegliche Spannung, genügen aber für ein paar charmante Momente. So beispielsweise, wenn sich Cris von Liz´ aufdringlichem Verehrer niederschlagen lässt und bei ihr landet, anstatt den Helden zu spielen und einen Korb zu kassieren. Ansonsten aber hat Regisseur Lee Tamahori („Im Netz der Spinne“) herzlich wenig zu bieten, um seiner erst spät in Gang kommenden Sause den nötigen Nachdruck zu verleihen.

Zur unausgegorenen Dramaturgie kommen miese Computertricks. Hätte man die fehlenden Ideen durch Tempo ausgeglichen, „Next“ würde zumindest kurzweiligem Edel-Trash gerecht. In dieser Form aber wird der reizvolle Grundstock an einen kaum zusammenhängenden Flickenteppich nie zu Ende gesponnener Handlungsmuster vergeudet. Die Motivationen der Protagonisten bleiben nebulös, das actionreiche Finale mit seinem schlussendlichen Twist zu standardisiert, um der akuten Nichtigkeit noch entscheidend entgegenzuwirken. Da bleibt nicht mehr als gediegene Langeweile in geleckter Optik.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

scroll to top